27/02/2015

Ostdeutschland: Textilbranche trotz Umsatzeinbußen gut aufgestellt

Nach einem relativ guten Start in den ersten Monaten verzeichnete der Industriezweig im zweiten Halbjahr 2014 spürbare Umsatzrückgänge, wobei der Textilsektor nicht so stark betroffen war wie die Bekleidungssparte. Dennoch erwies sich die Branche insgesamt als stabil und für die Zukunft gut aufgestellt.

Biehler Sportswear, Limbach-Oberfrohna,  erreichte 2014 mit Eigenentwicklungen von atmungsaktiver, hautfreundlicher und UV-geschützter Sportbeklei...

Biehler Sportswear, Limbach-Oberfrohna, erreichte 2014 mit Eigenentwicklungen von atmungsaktiver, hautfreundlicher und UV-geschützter Sportbekleidung ein zweistelliges Umsatzplus - Blick in die Näherei Photo: vti

 

Das in den vergangenen Jahren in den Verbandsbetrieben deutlich gewachsene Exportgeschäft erlebte mit Beginn des 3. Quartals einen starken Einbruch. Neben der Eintrübung der Konjunktur in Europa sowie Krisenerscheinungen weltweit waren besonders die EU-Wirtschaftssanktionen gegen Russland die Ursachen. Außerdem belasten zu hohe Kosten für Energie, Wasser und Abwasser und auch bürokratische Hürden die Unternehmen. Ein Beschäftigungsminus zwischen 4 und 5 % musste registriert werden. Erwartet wird jedoch für 2014 ein Gesamtumsatz von 1,6 Milliarden Euro mit insgesamt nur leichten Einbußen zum Vorjahr. Erster wichtiger Indikator für das Geschäftsjahr 2015 war die Heimtextil, an der rund 20 Hersteller aus Sachsen und Thüringen teilnahmen. Ein weiterer Höhepunkt für die Branche wird die „Techtextil“ sein, auf der es auch einen sächsischen Gemeinschaftsstand geben wird.

Von den 16.000 Beschäftigten der Textil- und Bekleidungsindustrie Ostdeutschlands sind 12.000 in Sachsen und 2.500 in Thüringen tätig. Damit gehört diese Region neben Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen zu den vier großen deutschen Textilstandorten und verfügt über eine gut funktionierende textile Kette, d. h. Spinnereien, Webereien, Strickereien, Wirkereien, Vliesstoffhersteller, Stickereien, Veredelungsbetriebe, Konfektionäre sowie Textilforschungsinstitute, Hochschulen und Berufsausbildungseinrichtungen existieren in enger Nachbarschaft. Die ostdeutsche Branche erwirtschaftet nahezu die Hälfte ihres Umsatzes mit der Herstellung innovativer Technischer Textilien, 30 Prozent entfallen auf hochwertige Heimtextilien und reichlich 20 Prozent auf Bekleidung. Der Branchenverband vti vereint 180 Textil- und Bekleidungsfirmen in den jungen Bundesländern. www.vti-online.de