24/08/2018 – Kompetenzzentrum Textil vernetzt

Textiler Mittelstand nutzt Digitalisierungsangebote

Immer mehr kleine und mittlere Unternehmen der Textil- und Bekleidungsindustrie und des Textilmaschinenbaus nehmen die Unterstützungsangebote des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Textil vernetzt wahr: Bereits knapp 50 Unternehmen haben ihr Interesse bekundet, digitale Prozesse im eigenen Betrieb einzuleiten oder auszubauen.

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Mittels eines integrierten RFID-Chips im Armband kann die Arbeitsstation individuell eingestellt werden. Der Barcode unter dem Scanner enthält alle Produktions- und Logistikdaten für das kundenindividuelle Textil © Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Textil vernetzt

 

Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Textil ist im November 2017 als Teil der Initiative Mittelstand-Digital gestartet. Mit Mittelstand-Digital unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen und dem Handwerk.

 „Die Zahl der Interessierten ist ein Beweis dafür, dass wir unser Netzwerk richtig aufgestellt haben und für die Fragen unserer mittelständischen Unternehmen die richtigen Ansprechpartner und Experten zur Verfügung stellen können“, so Textil vernetzt-Geschäftsführerin Anja Merker.

Viele Mittelständler haben vor allem Interesse an der Nachrüstung ihrer Bestandsmaschinen und Anlagen durch smarte Sensorik, der Verknüpfung einer zentralen Maschinenzustands-Erfassung mit dem ERP-System oder der Rückverfolgbarkeit von Spulen in der Produktion, was mittels eines RFID-Chips ermöglicht wird.

Bei einer Handvoll Unternehmen hat Textil vernetzt vorhandene Potenziale analysiert und geht nun an die individuelle Umsetzung. Die Bandbreite reicht dabei über die Einführung eines Assistenzsystems bis hin zur Nutzung von Robotertechnik.

Mitarbeiter fitmachen, sodass sie mit digitalen Anwendungen umgehen können, gehört ebenfalls zur Kompetenz von Textil vernetzt. „Ob Trainings- oder Weiterbildungsmaßnahmen – unser Netzwerk kann praxisnah Hilfestellung geben und die Belegschaft entsprechend qualifizieren“, so Merker.

 Einsteiger in die Digitalisierung oder Experten können sich an die Initiative wenden. Je nach Schwerpunkt betreut einer der Textil vernetzt-Partner ein Umsetzungsprojekt. Ist das Projekt umfangreicher, kann es auch vorkommen, dass alle vier Partner ins Boot geholt werden. „Derzeit haben wir eine unternehmensübergreifende Anfrage eines Mittelständlers vorliegen“, erläutert Merker, „woran die vier Partner – das Institut für Textiltechnik (ITA) in Aachen, das Sächsische Textilforschungsinstitut (STFI) in Chemnitz, die Deutschen Institute für Textil- und Faserforschung (DITF) in Denkendorf und Hahn-Schickard in Stuttgart – gemeinsam mit dem Unternehmen arbeiten.“ In diesem Fall wird eine Roadmap skizziert, an deren Ende die praktische Anwendung stehen soll.

 Die vier Partner unter Federführung des Gesamtverbandes textil+mode sind Experten auf dem Gebiet der vernetzten Produktion, dem durchgängigen digitalen Engineering, Arbeit 4.0 (Mitarbeiterqualifizierung und Einsatz von Assistenzsystemen) sowie der smarten Sensortechnik. Textil vernetzt ist deutschlandweit aktiv. Mit einer Vielzahl an kostenfreien Veranstaltungen informiert das Netzwerk sowohl Einsteiger, Fortgeschrittene als auch Spezialisten in den textilen Hotspots Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Sachsen über Möglichkeiten zur Digitalisierung. Außerdem stehen allen Interessierten vier Schaufenster an den Standorten der Partner sowie ein Showroom in der Berliner Geschäftsstelle zur Verfügung, wo sie einen Eindruck davon erhalten, wie Digitalisierung in der Branche aussehen kann.