13/03/2019 – Neue Serie 2019: Stars der Zukunft
Zukunftssicherung in der Ausbildung!
Thomas Strobel, Fenwis GmbH, kommentiert zum Start unserer neuen Serie 2019: Stars der Zukunft – Teil 1 „Es muss dringend etwas passieren!“
Als industrienaher Zukunftslotse hatte ich die Ausarbeitung der veröffentlichten „Perspektiven 2025 – Handlungsfelder für die Textilforschung der Zukunft“ für das Forschungskuratorium Textil mit gestaltet. Deshalb teile ich den Tenor Ihres Interviews, dass für die Zukunftssicherung in der Ausbildung vorausschauende Anpassungen dringend notwendig sind.
Mit Blick auf 2018 haben wir dieses Bild:
2018 wurden in Deutschland etwa 530.000 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen; eindeutig zu textilen Fachkräften zuordnen lassen sich davon nur rund 1 Promille.
Bei einem Ausbildertreffen, an dem ich teilgenommen habe, herrschte Einigkeit darüber, dass diese Zahl im Widerspruch steht zur Breite der Möglichkeiten von „Textilien der Zukunft“.
Aus Sicht einer Zukunftslandkarte droht hier die folgenschwere Verknüpfung von drei Effekten:
Diese Ausbildungsberufe sind aller Anschein nach für viele Auszubildende heute nicht besonders attraktiv, da das wahrgenommene Branchenimage bei Zukunftsperspektiven oft negativ ist.
Nicht alle der wenigen Auszubildenden werden bis zum Ende ihrer Ausbildung durchhalten, weil Unternehmen wegen des Mangels an Auszubildenden oft schon nach dem Motto agieren: „Wir probieren es halt mal, ob wir den Auszubildenden durchbringen, bevor wir gar keinen haben.“
Die Anzahl derer, die den Abschluss schafft, wird schwerpunktmäßig für die Inhalte des heutigen Berufsbildes ausgebildet. Die Gefahr ist groß, dass für die Berufe von morgen ein hoher Bedarf für Nachqualifizierung und Weiterbildung entsteht.
Dieses Überblicksbild umreißt bereits, in welchen Gestaltungsfeldern wir die von Ihnen dargestellten Verbesserungen erreichen müssen – mit allen Beteiligten, die sich mit Aus- und Weiterbildung und erfolgversprechenden Geschäftsstrategien für morgen beschäftigen.
Thomas Strobel
Seit 2007 arbeitet er mit der Fenwis GmbH als „Zukunftslotse“. Er gilt mit seiner umfangreichen Berufserfahrung aus Strategieentwicklung, Innovationsplanung, Prozessgestaltung und realisierter Geschäftsverbesserung als besonders industrienah. Mit seiner speziell entwickelten Methodik für Zukunftslandkarten arbeitet er branchenübergreifend für Mittelständler, Institutionen und Netzwerke an vorausschauender Zukunftssicherung, Handlungsoptionen und neuen profitablen Geschäftschancen.