27/10/2017 – Lectra

Zurück in die Zukunft – Digital bringt Europa in Mode

Unsicher, herausfordernd, im Wandel. Verändertes Konsumentenverhalten und sinkende Gewinnmargen wühlen den Mode- und Textilmarkt auf.

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Eine digitale Zuschnittlösung ermöglicht eine höhere Produktionsleistung bei weniger Stoffverbrauch © Lectra

 

Dazu kommt die schwankende Wirtschaftslage in vielen Ländern. Textilunternehmen versuchen wieder festen Boden unter ihre Füße zu bekommen und orientieren sich neu – auch geographisch.

Nach einer aktuellen McKinsey-Studie scheint China als Hauptbeschaffungsland für Kleidung seinen Zenit überschritten zu haben. Erstmals seit 2014 sinkt das Exportvolumen aus China und Hongkong um acht Prozentpunkte. Auch andere große Bekleidungsexporteure wie Bangladesch, Vietnam und Indien verzeichnen erstmals ein geringeres Wachstum. Entsprechend erwartet jeder zweite Einkaufschef von Bekleidungsunternehmen, dass bereits 2025 niedrige Löhne nicht mehr der Hauptgrund für Wahl des Beschaffungsortes sein werden, sondern die Digitalisierung. Grund dafür ist vor allem das veränderte Konsumentenverhalten. Ein Sofa nach Maß, das Auto-Interieur in Trendfarben oder wöchentlich neue Kollektionen im Modegeschäft. „Unternehmen müssen schneller und flexibler auf die Wünsche der Konsumenten reagieren. Das verändert die gesamte Lieferkette“, sagt Chris Nicolaes, Geschäftsführer des Technologie-Experten Lectra. Die meisten befragten Einkaufschefs der Studie erwarten, dass Digitalisierung ihre Kosten um rund fünf Prozent senken und die Beschaffungszeit um zwei bis vier Wochen verkürzen wird. „Die notwendigen Technologien sind bereits vorhanden und werden erfolgreich eingesetzt“, so Nicolaes weiter.

Hybride Zulieferer durch Digitalisierung

Die zunehmende Digitalisierung und Automatisierung wirft ein neues Licht auf die Rückverlagerung der Produktion in geographische Nähe, das sogenannte Near-Shoring. Die deutsche Automobilindustrie setzt bereits stark auf die Produktion in Osteuropa. Nach Ernst & Young haben deutsche Hersteller alleine in der Visegrad4-Region (Polen, Tschechien, Slowakei und Ungarn) seit 2010 gut neun Milliarden Euro in ihre Werke investiert und 14.000 Jobs geschaffen. Blickt man auf die Möbelindustrie, gehören osteuropäische Unternehmen heute zu den größten Produzenten auf dem globalen Möbelmarkt. Mehr als jedes vierte Möbelstück in Deutschland stammt mittlerweile aus Polen. Die polnischen Werke der Polstermöbelhersteller DFM und Polipol zählen zu den modernsten weltweit.

Kostenvorteile, die geographische Nähe, das steigende Bildungsniveau sowie die vergleichsweise geringen kulturellen Unterschiede sprechen für ein zunehmendes Interesse deutscher Unternehmen an osteuropäischen Staaten. Mit der Digitalisierung kommt ein neuer Treiber dazu.

Der Weg zum digitalen Europa

Der Weg zu einer digitalisierten Wertschöpfungskette führt über Austausch und Partnerschaften. Unternehmen sollten miteinander ergründen, welchen Herausforderungen sie gemeinsam gegenüber stehen. Neben dem persönlichen ist der Austausch von Daten essentieller Teil der Digitalisierung. Vernetzte Technologielösungen sind das A und O. Die größten Vorteile entstehen erst durch den fließenden Datenaustausch zwischen Softwarelösungen, den Management-Systemen und intelligenten Fertigungsanlagen. Die Vernetzung ermöglicht die vorausschauende Wartung der Maschinen und den schnellen Informationsaustausch zwischen Marken und Herstellern. Welche Technologielösungen optimal in die eigene Wertschöpfungskette passen, dazu beraten Technologie-Experten für die Textilverarbeitung Unternehmen. Sie haben langjährige Erfahrung und wissen, welche digitalen Lösungen für die Produktionsprozesse eines Unternehmens geeignet sind. Experten unterstützen zudem dabei, die maßgeschneiderten Lösungen im laufenden Betrieb umzusetzen. So bekommen Textilunternehmen wieder festen Boden unter ihre Füße.

Unseren ausführlichen Beitrag zum Thema "Digital bringt Europa in Mode" lesen Sie in unserer Print-Ausgabe 11/12 mit Erscheinungstermin Mitte November 2017.