26/07/2019 – Nachhaltigkeit ist das Gebot der Stunde

Guimarães Home Fashion Week

Sehr zufriedenstellend für Aussteller und Besucher gleichermaßen ging die Guimarães Home Fashion Week (26.–27. Juni 2019) zu Ende.

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Der portugiesische Wirtschaftsminister Manuel Caldeira Cabral (2. v. r.) besuchte die Guimarães Home Fashion Week. Hier im Gespräch mit Paulo Pacheco, Commercial Manager J. F. Almeida (3. v. r.) © Associacao Home from Portugal

 

Rund 340 Besucher aus 40 Ländern wurden gezählt. Vor allem Einkäufer aus den USA, Japan, Spanien und Deutschland, Australien, Brasilien, Russland und Frankreich waren nach Guimarães, im Zentrum der portugiesischen Textilindustrie gelegen, gekommen. An den beiden Tagen nach der Messe bot sich die Gelegenheit, in den nahe gelegenen Firmen direkt noch intensivere Gespräche zu führen und sich von der Leistungsfähigkeit der portugiesischen Hersteller zu überzeugen.

Vor allem Bettwäsche und Frottierwaren im Fokus

Die Nachfrage nach Tisch- und Küchenwäsche, so die Aussage der Unternehmen, sei je nach Land sehr unterschiedlich. „Die Tischkultur ist in den südlichen Ländern Europas wesentlich stärker ausgeprägt als im Norden“, heißt es beispielsweise bei Bovi.

Innovativ und ökologisch

Die großen Anbieter sind vertikal ausgerichtet, von der Spinnerei über Färberei, Weberei bis hin zur Ausrüstung. In den vergangenen Jahren wurde viel Geld in die Hand genommen, um die Maschinenparks technologisch auf den neuesten Stand zu bringen. Die Kreativität der Portugiesen ist unbestritten, aber man weiß, dass die Wettbewerbsfähigkeit steht und fällt mit Innovationen, mit nachhaltigen, ökologisch einwandfreien Produkten. Damit kann man punkten.

Mit den Preisen asiatischer Billiganbieter kann man nicht mithalten. Diese Konkurrenz hatte vor einigen Jahren einen tiefen Einschnitt in der portugiesischen Textilindustrie hinterlassen, zahlreiche Unternehmen mussten schließen. Doch das ist überwunden. Jetzt geht es deutlich bergauf.

Nachhaltigkeit – das große Stichwort

„Nachhaltige Lösungen werden von unseren Kunden und potentiellen Käufern ausdrücklich eingefordert“, hieß es immer wieder. Die Antwort sind ökologische Materialien, Zertifizierungen und Siegel und teilweise auch die Verarbeitung von recycelten Garnen. Das ist freilich noch sehr teuer. „Wenn die Nachfrage höher ist als das Angebot, ist der Preis hoch“, sagt Paulo Pacheco, Commercial Manager von J.F. Almeida. „Organische Baumwolle funktioniert da viel besser.“

Die Hersteller sind überwiegend tätig im Private Label-Bereich. Nur wenige verkaufen unter ihrem eigenen Namen. Doch der Wunsch, unter dem eigenen Label sowohl im Inland als auch in den ausländischen Märkten präsent zu sein, wächst. Es wird interessant sein, zu beobachten, wie sich das kleine Land am Rande Europas weiter entwickelt.

Am zweiten Messetag war der portugiesische Wirtschaftsminister, Manuel Caldeira Cabral mit einer Delegation gekommen und unterstrich so die Bedeutung der Haustextilien-Industrie für die heimische Ökonomie.

Den ausführlichen Bericht über die Guimarães? Home Fashion Week lesen Sie in der Print-Ausgabe textile network 9-10/2019 mit Erscheinungstermin 27. August.

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