08/02/2018 – BMZ und Cotton made in Africa

Nachhaltigkeit beginnt auf dem Feld

BMZ investiert bis zu 8 Millionen Euro in nachhaltige Baumwollproduktion in Afrika. Mit Cotton made in Africa beginnt Nachhaltigkeit auf dem Feld

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"Faire Mode muss Vorfahrt haben. Umweltgerecht produzierte und fair bezahlte Baumwolle bedeutet nicht automatisch teure Kleidung. Initiativen wie ,Cotton made in Africa' gehen hier voran", sagt Dr. Gerd Müller hier im Bild mit Jan Sass und Tina Stridde © Florian Gaertner photothekde

 

Zur Förderung des nachhaltigen Baumwollanbaus und der Verbesserung der Lebensumstände von Kleinbauern in Afrika stellt das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Zuschussmittel in Höhe von insgesamt bis zu 8 Millionen Euro über 4 Jahre bereit. Finanziert werden sollen hiermit Fördermaßnahmen für 1,2 Millionen Kleinbauern in 16 afrikanischen Ländern. Durchgeführt werden die Fördermaßnahmen durch das Cotton Expert House Africa (CHA), das von der Aid by Trade Foundation (AbTF) und der GFA Consulting Group (GFA) als gemeinnützige Gesellschaft gegründet wurde.

"Faire Mode muss Vorfahrt haben. Umweltgerecht produzierte und fair bezahlte Baumwolle bedeutet nicht automatisch teure Kleidung. Initiativen wie ,Cotton made in Africa' gehen hier voran. So schaffen wir gemeinsam bessere Lebensperspektiven für Kleinbauern und ihre Familien. Das sollte uns unsere Kleidung wert sein", betont Bundesentwicklungsminister Müller anlässlich der offiziellen Bekanntgabe der finanziellen Förderung des nachhaltigen Baumwollanbaus und der Verbesserung der Lebensumstände von Kleinbauern in Afrika durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ). Ziel der Förderung ist, den Anteil der in Afrika nachhaltig produzierten Baumwolle zu steigern, die Lebensumstände der Kleinbauern zu verbessern und mehr nachhaltige Baumwolle in die Textil-Wertschöpfungsketten zu integrieren.

Das BMZ fördert seit langem staatliche und privatwirtschaftliche Initiativen zur Förderung einer nachhaltigen Baumwollproduktion, auch als Grundlage für die Entwicklung der afrikanischen Textilindustrie. Die Förderung baut auf eine langjährige Kooperation mit der Aid by Trade Foundation und ihrem erfolgreich am Markt etablierten Nachhaltigkeitsstandard Cotton Made in Africa (CmiA) im Rahmen der Competitive African Cotton Initiative (COMPACI) auf. Als größter Standard für nachhaltige Baumwolle aus Afrika unterstützt Cotton made in Africa 780.000 Kleinbauern in 10 Ländern. "Im Cotton made in Africa-Programm ist ein Schulungssystem für die Kleinbauern sowie der Aufbau einer Allianz aus aktuell mehr als 30 Unternehmen und Brands, die die zertifizierte CmiA-Baumwolle für ihre Produkte nachfragen, fest verankert," erläutert Tina Stridde, Geschäftsführerin der Aid by Trade Foundation. "Wir freuen uns mit dem Cotton Expert House Africa als Implementierungspartner in Afrika, an die Erfolgsgeschichte von Compaci anknüpfen zu können und weiter daran zu arbeiten die Kapazitäten von Hundertausenden Kleinbauern zu stärken."

Als Social Business fließen die Einnahmen aus Lizenzgebühren der Unternehmen und Brands zurück in die afrikanischen Projektgebiete, um die Weiterbildungsmaßnahmen der Kleinbauern sowie Projekte zur Unterstützung der Dorfgemeinden und zum Schutz der Natur zu finanzieren. Bundesentwicklungsminister Müller unterstrich in seiner Ankündigung des Förderprogramms die Bedeutung der Beteiligung der Privatwirtschaft an den Förderungen, mit der ein finanzielles Gesamtvolumen von bis zu 20 Millionen Euro realisiert werden soll.

Der afrikanische Baumwoll- und Textilsektor leistet einen großen Beitrag zur wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Entwicklung in den ländlichen Regionen Afrikas. Baumwolle wird in Afrika überwiegend von Kleinbauern produziert und dient ihnen als so genannte "Cash Crop" - etwa 20 Millionen Menschen leben dort direkt oder indirekt von der Baumwollproduktion.