14/09/2020 – Neue Spinntechnologie Triwitex
Peppermint: Neue Technologie ist ein Alleskönner
Interview mit Steffen Lüdemann, seit 2018 Head of Innovation & Technology bei Peppermint, über die Vorzüge des innovativen Spinnverfahrens Triwitex.
Die Peppermint Gruppe hat mit Triwitex ein Garnverfahren entwickelt, auf das nicht nur mode- und umweltbewusste Verbraucher, sondern auch die Sharing Economy gewartet hat.
Was ist das Besondere an Triwitex?
Steffen Lüdemann: Triwitex ist eine sehr kraftvolle Spinntechnologie. Wir können damit Wolle oder andere Naturfasern viel widerstandsfähiger machen. Sie haben beispielsweise kein Pilling, der Stoff fuselt also nicht mehr. Außerdem ermöglicht uns diese neue Spinntechnologie den Einsatz neuartiger Rohstoffe wie Biopolymere. Wir bieten damit ein Verfahren für viele neue innovative Anwendungen und Produkte.
Was könnte aus Triwitex alles hergestellt werden?
Steffen Lüdemann: Unsere Technologie ist, wenn Sie so wollen, ein Alleskönner. Triwitex kommt für alles in Frage, was lange halten soll, in gewisser Weise unkaputtbar ist, aber gleichzeitig recycelt werden kann. Dies waren bisher Gegensätze, die sich ausgeschlossen haben. Diese Gegensätze heben wir mit Triwitex auf. Wer also eine textile Lösung sucht, die bisher scheinbar Unvereinbares vereint, landet bei uns.
Sie haben eine Musterjacke aus Triwitex produziert, was kann die Jacke, was andere Jacken nicht können?
Steffen Lüdemann: Unsere Ecojacket ist zu 100 Prozent auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Sie ist durch die Triwitex-Technologie absolut robust und damit langlebig.
- Wir wollen damit zeigen, dass Textilien nicht nur einen Preis, sondern auch einen Wert besitzen.
- Dies ist für uns der Schlüssel zu neuen Nutzungskonzepten wie der Sharing-Ökonomie.
- Gleichzeitig geben wir eine Antwort, was nach der Nutzung passiert.
- Dazu haben wir uns intensiv mit der Frage der biologischen Abbaubarkeit der Jacke inklusive aller Komponenten auseinandergesetzt.
Das Ergebnis: Die Jacke kann lange halten und gut aussehen und am Ende trotzdem auf dem Kompost entsorgt werden.
Sie haben sich mit Entsorgern zusammengetan, um in einer Zukunftsstudie heraus zu finden, was mit Triwitex in Sachen Kreislaufwirtschaft möglich ist. Zu welchem Ergebnis ist ihre Zukunftsstudie gekommen?
Steffen Lüdemann: Ziel unserer Studie war es, den kompletten Lebenszyklus einer Jacke unter realen Bedingungen zu untersuchen – von der Entstehung bis zum Recycling. Dabei haben wir in der Tat Verfahren und Methoden entwickelt und nachgewiesen, die zeigen, dass Langlebigkeit und Kompostierbarkeit von textilen Materialen funktionieren. Uns war wichtig, für eine solche Studie Entsorgungsexperten mit ins Boot zu holen und den Beweis zu führen, wie Kreislaufwirtschaft in der textilen Ketten mit neuen Innovationen, wie Triwitex, funktionieren kann.
Die Corona-Krise hat die gesamte Branche in große wirtschaftliche Schwierigkeiten gestürzt. Droht Triwitex, darin auch unterzugehen oder sehen Sie im Gegenteil besondere Chancen für Ihre Garninnovation?
Steffen Lüdemann: Im Gegenteil, ich spüre gerade eine Art Neuorientierung durch die Corona-Krise und sehe neben allen katastrophalen wirtschaftlichen Folgeschäden auch die Chancen.
- Mit neuen Technologien wie Triwitex haben wir die Chance, Themen wie Recylingfähigkeit von Textilien oder kürzeren Lieferketten zum Durchbruch zu verhelfen.
- Das gelingt nur in Zeiten, in denen tradierte Konventionen auf den Prüfstand gestellt werden.
Was wäre Ihr ganz persönliches Produkthighlight aus Triwitex?
Steffen Lüdemann: Mein persönliches Highlight wäre ein Outdoorprodukt: Jacke oder Hose – oder am besten gleich beides. Ich bin sehr naturverbunden und verbringe sehr viel Zeit mit meiner Familie im Wald oder in den Bergen.
- Outdoorkleidung ist für mich eine Symbiose aus Funktion, Langlebigkeit, ästhetischem Anspruch und meinem ökologischen Fußabdruck.
Schließlich will ich das, was ich in der Natur genieße durch meine Kleidung nicht zerstören, sondern bewahren. Deshalb freut es mich besonders, dass wir mit Triwitex dazu einen sehr wichtigen Beitrag leisten.
Herr Lüdemann, vielen Dank für das Gespräch!