24.08.23 – TGSD-Statusbericht 200 Tage nachdem die Erde bebte

Bekleidungsbetriebe voll funktionsfähig

Bereits sechs Monate nach dem zerstörerischen Erdbeben am 6. Februar d.J. meldet der Verband der türkischen Bekleidungshersteller: alle Betriebe in den betroffenen elf Regionen im Südosten des Landes konnten ihre Fertigung wieder aufnehmen. „Dies zu ermöglichen verlangte einen ungeheuren Kraftakt von allen Seiten und auch internationale Unterstützung konnte zu diesem Erfolg beitragen“, betont die Co-Vorsitzende des TGSD, Sanem Dikmen, gegenüber textile network.

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Alle 324 Container im TGSD Village sind mit dem Grundbedarf an Bädern, Duschen, Betten usw. ausgestattet. „Jetzt sammeln wir weiterhin Spenden für aktuelle Bedürfnisse wie Fernseher, Tablets für Kinder usw.“, sagt Sanem Dikmen, beim Vorort-Besuch von Einkäufern und Medienvertretern. © TGSD

 
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Auch Cem Altan, stellvertretender Vorsitzende des türkischen Bekleidungsverbands und Präsident der International Apparel Federation (IAF) richtet seinen Appell an die internationalen Modemarken, nun mehr Aufträge zu erteilen, damit sich das Land vollständig erholen kann. © TGSD

 

Beigetragen zur Wiederherstellung der Produktions- und damit Lieferfähigkeit türkischer Bekleidungsbetriebe in der Erdbebenregion – und damit zur Eindämmung der negativen Einflüsse auf den globalen Bekleidungssektor (Gesamtexportvolumen des Landes in 2022: 18,2 Mrd. Euro) – hat fraglos die mehrheitlich solide und verantwortungsvolle Konstruktion der Betriebsgebäude. Weniger fundamentale Schäden konnten im Verlauf der vergangenen sechseinhalb Monate gemäß Verbandsangaben weitgehend behoben werden.

Entscheidend unter humanitären wie eben auch wirtschaftlichen Aspekten: Die Verbesserung des Lebensbedingungen, damit zügige Schaffung neuer, temporärer Unterkünfte für die Mitarbeiter der Bekleidungsbetriebe.

Grundbedarf für 1.200 Menschen im „TGSD Village“

Einen entscheidenden Beitrag hat hier der TGSD selbst geleistet: Bereits im April begannen auf Verbandsinitiative hin in Adiyaman, einer der Hochburgen der türkischen Bekleidungsindustrie, auf einer Fläche von 22.000 qm die Arbeiten zur Errichtung eines Zentrum zur Unterbringung und Gesundheitsversorgung – textile network berichtete.

Mittlerweile wurden 324 Wohn-Container bezogen. Die Betreuung der Familien für den Einzug wurde von der AFAD-Organisation für Katastrophenmanagement organisiert. Dabei haben Familien mit einer Person, die in der nahen Industriezone arbeitet, Anspruch auf einen Container, wenn sie ihre Häuser verloren haben. Aktuell leben 1.200 Menschen im „TGSD-Dorf“, die zusätzliche Versorgungseinheiten wie Wäscherei, das Gesundheitszentrum, der Kindergarten, eine Bibliothek und die psychologische Betreuungseinrichtung sind ebenfalls in Betrieb.

Vorort-Besuch überzeugt internationale Beschaffungs-Manager

Der aktuellen Einladung des Bekleidungsverbandes folgten Vertreter der internationalen Presse sowie Beschaffungs-Verantwortliche u.a. von Benetton, Helly Hansen, Kiabi, Polo Ralph Lauren, Spring Near East Manufacturing, Superdry, VF besuchten das Container-Zentrum sowie einer Reihe lokaler Bekleidungsbetriebe um sich von voller Funktionsfähigkeit in jeder Hinsicht zu überzeugen: Das Erreichte hat alle Teilnehmer nachhaltig beeindruckt. Sanem Dikmen vor Ort: „Damit sich die Unternehmen erholen und ihre Produktionsanlagen erneuern können, benötigen wir ein prognostiziertes Geschäftspotenzial von allen Abnehmern.“ Die stellvertretende Vorsitzende des Bekleidungsverbandes weiter: „Um die wirtschaftliche Zukunft für die Bekleidungsbetriebe und der dort arbeitenden Menschen sowie Ihre Familien zu sichern, sind nun Fertigungsaufträge von essentieller Bedeutung.“

Koordinationsaufgaben

beim TGSD (Turkish Clothing Manufacturers’ Association) zur Unterstützung der

Bekleidungsbetriebe speziell in der vom Erdbeben betroffenen Region hat die

General-Sekretärin Zeren Oray übernommen:

e-mail: zeren@tgsd.org.tr;

Tel.: +90 (212) 639 76 56;

Mobil: +90 (549) 543 19 76

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