26.03.20 – Bernina International AG
IFWS Landessektion Schweiz trifft sich
Bericht über die Fachtagung IFWS Schweiz am 30. und 31. August 2019 in Steckborn, Gottlieben und Sulgen. Ein Rückblick von Berndt Meyer.
Freitag, 30. August 2019
Die Teilnehmer treffen sich ab 09:00 Uhr in Steckborn vor dem Werksgebäude der Bernina International AG und werden dort von der Landesvorsitzenden Claudia Hofmann und den Herren Fluri (Bernina) und Baietta (Melco) empfangen.
Zum Beginn der Tagung
schildert Herr Fluri die Firmengeschichte und die Firmenphilosophie der Bernina International AG und führt uns beim anschließenden Rundgang durch das Werk. Hier werden in der Schweiz weiterhin Nähmaschinen mit speziellen Eigenschaften entwickelt und gebaut, die auf dem Weltmarkt ihren dafür notwendigen Absatz finden Wir danken Herrn Fluri und den mit ihm an den Vorführungen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Firma Bernina ganz besonders für die umfassenden Erläuterungen der einzelnen Arbeitsstufen.
Aurelio Baietta (Melco International LCC)
Es folgt der Besuch bei der Firma Melco International LCC. Diese Firma entwickelt Stickmaschinen in den USA und wurde letztlich von der Firma Bernina übernommen. Das Headquarter für Europa befindet sich auf dem Grundstück der Bernina International AG. Der Vertrieb auf dem Weltmarkt außer Amerika wird von hier aus gesteuert. Herr Baietta begrüßt uns im Schauraum und schildert die Entwicklung der Firma. Seine lebendige Vortragsweise findet bei den Teilnehmern großen Beifall. Man spürt: hier spricht der engagierte Fachmann und Praktiker. Alle Aspekte vom Garn, über die Färbung bis zu den einzelnen Maschinenteilen werden erwähnt und praktisch alle Vorteile an der Maschine demonstriert. Auch ihm gebührt großer Dank für seine interessanten Ausführungen.
Ortswechsel nach Gottlieben
Im Hotel Drachenburg eröffnet Herr Dr. phil. Georg Meyer (Preston Meyer Group GmbH) das Nachmittagsprogramm. Sein Vortrag „Zeit für große Träume“ zeigt auf, dass es um die Welt viel besser steht als allgemein angenommen wird und dass die Menschheit enorme Fortschritte im Kampf gegen Probleme wie Armut, Hunger, Krankheiten und Kriminalität erreicht hat. Die schwierigen Probleme der Vergangenheit wurden durch Wille und Innovation gelöst und dies wird auch in Zukunft möglich sein. Voraussetzung dazu sind die Bereitschaft, große Träume zu träumen, und der Wille und die Tatkraft, sie in die Wirklichkeit umzusetzen.
Handwerkliche Seidenfärberei
Ab 16:00 Uhr besuchen wir das Seidenatelier Gottlieben. Die Inhaberin, Frau Frei, begrüßt uns und schildert die Entstehung und Entwicklung ihrer Firma. Die Zuhörer sind sehr beeindruckt von dem handwerkliche Kleinod, das sie mit ihrem Ehemann gegründet und aufgebaut hat und jetzt mit ihrer Tochter weiterführt. Die Tochter ist die handwerkliche Färberin, die reine Seide mit ausnahmslos aus Pflanzen und natürlichen Produkten gewonnen Farben selbst einfärbt.
Frau Frei erklärt ihr Seidenatelier Gottlieben
Der Vertrieb erfolgt vom kleinen Geschäft in Gottlieben aus. Es werden Kleinkunden aus der Schweiz, allen Teilen Europas und darüber hinaus bedient. Ein Beispiel von textiler Begeisterung, die ansteckend wirken sollte. Auch den beiden Damen danken wir sehr für die interessante Führung und die damit verbundenen interessanten Gespräche.
Samstag 31. August 2019
09:00 Uhr Treffen bei unserem langjährigen IFWS-Mitglied Andy Greuter in seiner Greuter-Fashion AG in Sulgen
09:30 Uhr Besichtigung Produzierendes Textilmuseum Greuter‘
Greuter Fashion AG
Frau Peggy Greuter und Herr Andy Greuter bereiten den Teilnehmern einen freundlichen Empfang und führen durch Haus und Fabrik. Neben den technischen „Leckerbissen“ eines produktionsbereiten Maschinenparks mit intakten Maschinen aus einer Zeitspanne von über 100 Jahren gibt es Artikel zu bestaunen, die kaum noch bekannt sind, und Familie Greuter bietet die Möglichkeit, dass solche Produkte noch gezeigt werden können und sogar bei Ideen dafür noch hergestellt werden. Damit macht sich die Familie Greuter verdient für den Erhalt von technischem Wissen, dass hoffentlich auch künftige Generationen beachten und auswerten werden. Dabei seien auch nicht zu vergessen die Spezialitäten und Raritäten, die in Haus und Büro die historische Atmosphäre unterstreichen.
Berndt Meyer