16.08.22 – Special Digitalisierung – Teil 3
Zauberstab gewünscht
Europaweit bereiten sich Unternehmen auf eine textile Zukunft vor, die ihre Lieferketten kennt. Schon jetzt ist klar: Der Schlüssel zu Nachhaltigkeit entlang der Lieferketten ist die Digitalisierung.
Nachhaltigkeit und Klimaneutralität gehörten zu den Topthemen, die das Fachpublikum auf den textilen Messen im Juni in Frankfurt am Main in verschiedenen Formaten beschäftigte. Unternehmen boten ihren Kunden eigene Info-Veranstaltungen zu den großen Zukunftsthemen an. Europaweit stellen sich die Unternehmen auf den Green Deal ein und bereiten sich auf eine textile Zukunft vor, die ihre Lieferketten kennt, Ressourcen schont und am Ende durch möglichst viel Kreislaufwirtschaft auch klimaneutral produzieren kann. Dabei ist schon jetzt klar, dass die Lösung zu Nachhaltigkeit entlang der Lieferketten die Digitalisierung ist.
Mit digitalen Plattformen Lieferketten managen
Claudia Landgraf ist Geschäftsführerin der t+m CSR Consulting GmbH. Im April vergangenen Jahres ist die Beratungseinheit unter dem Dach des Gesamtverbandes textil+mode aus der Taufe gehoben worden. „Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind zwei Welten, die gut zusammenpassen,“ sagt die Nachhaltigkeitsexpertin, die zuletzt bei einem Modeunternehmen viel Erfahrung sammeln konnte. Ihren Kunden rät Claudia Landgraf, mit einer Bestandsaufnahme zu beginnen. „Wo steht mein Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit, wo möchte ich hin und wie will ich das erreichen? Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Unternehmen dabei zu begleiten, sich im Bereich Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR) strategisch und organisatorisch aufzustellen. Wir unterstützen sie rund um die Themen Menschenrechte, Lieferkettenmanagement, Umwelt, Kreislaufwirtschaft, Chemikalienmanagement sowie Transparenz und Wirtschaftlichkeit.“
Schon ab nächstem Jahr müssen die Vorgaben aus dem Lieferkettengesetz eingehalten werden. Viel Arbeit für viele Unternehmen. Nach den Erfahrungen von Claudia Landgraf haben noch nicht alle Firmen verinnerlicht, dass das Lieferkettengesetz über kurz oder lange alle trifft: „Viele große Unternehmen geben die Anforderungen aus dem Lieferkettengesetz an ihre Lieferanten weiter und deshalb kann man aus meiner Erfahrung gar nicht früh genug damit anfangen, sich mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, wie es ja offiziell heißt, zu beschäftigen. Außerdem plant Brüssel mit seinem Lieferkettengesetz noch weit über die deutschen Anforderungen hinauszugehen.“ Wenn es um die komplexen Lieferketten geht, arbeitet die t+m CSR Consulting GmbH mit Retraced zusammen. Das Start-Up hat eine Plattform entwickelt, die es Mode- und Textilunternehmen ermöglicht, ihre Lieferkettendaten zu sammeln, zu analysieren und zu teilen.
Schritt für Schritt in Richtung Nachhaltigkeit
„Die meisten wünschen sich einen Zauberstab, um die komplexen bürokratischen Hürden aus der Nachhaltigkeitsgesetzgebung in ihren Unternehmen zügig und möglichst effizient umzusetzen,“ berichtet Claudia Landgraf aus ihrer Arbeit mit den Unternehmen. Einmal gestartet, erlebt jede Firma, dass die gesetzlichen Berichtspflichten schier endlos sind. Praktiker wie Landgraf empfehlen, den Kopf nicht vorzeitig in den Sand zu stecken.
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