01.03.19 – Die deutsche Heimtextilien-Industrie 2018
Möbelstoffe gut – sonstige Entwicklung enttäuscht
Der Verband der Deutschen Heimtextilien-Industrie (Heimtex) meldet eine schwächelnde Konjunktur der verschiedenen Sparten, mit Ausnahme der Möbelstoffe.
„Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren grundsätzlich gut im vergangenen Jahr: Niedrige Arbeitslosenzahlen, ein florierender privater Konsum, der anhaltende Bau- und Renovierungs-Boom sowie Wachstum auf relevanten Exportmärkten ließen auch eine solide heimtextile Konjunktur erwarten“, so der Verband. Leider wurden diese Erwartungen überwiegend nicht erfüllt.
In den ersten drei Quartalen zeigten die Sparten Textile Bodenbeläge, Dekostoffe/Gardinen sowie Bettwaren einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von 10 Prozent, wobei das Inlandsgeschäft mit -11,9 Prozent stärker nachgab als das Exportgeschäft mit -5,7 Prozent. Die Exportquote verstärkte sich per Ende September um 1,5 Prozentpunkte auf 32,1 Prozent. Zahlen für das vierte Quartal liegen noch nicht vollständig vor.
Möbelstoffe gut
„Allein die Sparte Möbelstoffe trotzte 2018 dem negativen Nachfragetrend“, so die frohe Nachricht. In dieser Sparte verlief die Konjunktur laut Verband sogar sogar ausgesprochen positiv. Die Entwicklung von Produktion, Absatz, Umsatz, Inland und Ausland hatten jeweils ein positives Vorzeichen. Der Umsatz legte per Ende Oktober um 8,1 Prozent zu. Überdurchschnittlich waren die Wachstumsraten im Ausland (18,4 Prozent).
Vergleichsweise leichte Nachfrageschwächen zeigten sich in der Sparte Dekorationsstoffe/Gardinen (-3,1 Prozent). Ursächlich war das schwache Inlandsgeschäft (-9,5 Prozent). Positive Impulse kamen dagegen aus dem Ausland (4,7 Prozent). Dekostoffe und Gardinen stehen laut Aussage der Hersteller weiterhin im harten Wettbewerb zu den Produkten des innenliegenden Sicht- und Sonnenschutzes.
Bettwaren schwach
Unerwartet überrascht hat 2018 die schwache Konjunktur der Sparte Bettwaren gefüllt mit synthetischen Fasern und Naturhaaren (-10,3 Prozent per Ende November). Die Hauptursache für diese Entwicklung sei in der mehrmonatigen extremen Hitzeperiode in 2018 begründet, so der Verband. In dieser Phase lag das Kaufinteresse an Bettwaren nahezu brach. Erst mit den niedrigeren Temperaturen zeigte die Nachfrage wieder mehr Dynamik. „Zum Jahresende kann das Defizit der Vormonate jedoch nicht ausgeglichen werden“, so die Einschätzung. Das Inlandsgeschäft entwickelte sich mit -11,3 Prozent stärker rückläufig als das Exportgeschäft (-6,7 Prozent).
Die rückläufige Entwicklung der textilen Bodenbeläge setzte sich auch in 2018 fort (-12.2 Prozent per Ende September). In- und Auslandsgeschäft waren gleichermaßen betroffen.
Trotz der nüchternen Zahlen für 2018 positionierten sich die Mitgliedsunternehmen des Heimtextilienverbandes in ihrer Herbstumfrage für 2019 mehrheitlich zuversichtlich.