05.08.20 – Wolle oder Kaschmir?
Eric Bompard: Was Sie über Kaschmir wissen sollten!
Was macht ihn nur so besonders? Kaschmir ist schön, weich, warm, komfortabel und langlebig und birgt viele überraschende Geheimnisse.
9 Dinge, die Sie schon immer über Kaschmir wissen wollten
Kaschmir wurde von den Franzosen in Europa eingeführt. Wir können in der Tat einem gewissen Jean-Baptiste Decrétot, einem normannischen Tuchhersteller, dafür danken, dass Kaschmir seit Beginn des 19. Jahrhunderts in großen Mengen nach Europa importiert wird.
Das erste Kleidungsstück aus Kaschmir war ...
... ein Paar Socken. Ein persischer Sufi, so will es die Legende, wollte dem König von Kaschmir eine besondere Freude machen und entwarf dieses kostbare Geschenk. Bereits im 14. Jahrhundert galt Kaschmirwolle als Synonym für Luxus und Eleganz.
Wasser ist der Feind des Kaschmirs?
So überraschend es auch klingen mag und entgegen aller Vorurteile, Kaschmir mag Wasser! Aufgrund seines natürlichen Ursprungs braucht er es sogar dringend, und zwar nicht nur, um sauber zu bleiben. Wenn die Faser nass wird, zieht sie sich zusammen, dehnt sich dann beim Trocknen aber wieder aus – und erneuert sich somit gänzlich. Dieser Mechanismus hilft sogar, Pilling zu vermeiden. So bleibt das Kleidungsstück noch länger kuschelig weich. Vor allem, wenn es regelmäßig mit speziellen Produkten gepflegt wird.
4 Ziegen, 1 Pulli!
Eine Ziege allein produziert nur etwa 100 g an brauchbarem Kaschmir pro Jahr – das bedeutet man braucht zwei bis sechs Ziegen, um einen Kaschmirpullover herzustellen. Die weltweite Kaschmirproduktion macht allein 0,5 Prozent der Wollproduktion aus. Darüber hinaus variiert der Preis von Kaschmir, wie bei allen landwirtschaftlichen Rohstoffen, von Jahr zu Jahr je nach Qualität und Quantität der Ernte, was ihn zu einem so einzigartigen Material macht.
Kaschmir ist feiner als ein Haar – aber viel widerstandsfähiger
Warum ist Kaschmir so unglaublich weich? Das liegt daran, dass seine Fasern sechsmal feiner sind als ein normales Haar. Das Non Plus Ultra sind die längsten Fasern, die 36 bis 40 mm lang sind, die dünnsten Fasern, ungefähr 15 Mikrometer dick sowie die hellsten Fasern. Und noch besser ist: die Fasern sind nicht nur dünn, sondern auch extrem widerstandsfähig. Wer sich also gut um sein Kaschmir kümmert, kann sich lange daran erfreuen.
Kaschmir hat drei Farben
Die ursprünglichen Fasern des Kaschmirs sind grau, braun oder weiß. Eric Bompard arbeitet hauptsächlich mit weißen Fasern, die als qualitativ hochwertiger und dünner gelten. Mit natürlichen Farbstoffen, unbedenklich für die Gesundheit der Träger und die Qualität der Fasern, werden die Materialien dann eingefärbt – die Farbpalette von Eric Bompard umfasst seit seiner Gründung mehr als 1.000 Nuancen.
Kaschmir ist angenehm im Frühling ... aber trotzt dem härtesten Winter
Kaschmir ist eine Art textiler Superheld. Gewonnen wird er aus der langen und seidigen Unterwolle, die Ziegen im Winter unter ihrem Deckhaar entwickeln und die im Frühling durch Bürsten der Ziegen gewonnen wird. Je größer die Temperaturschwankungen sind, desto dichter ist das Fell der Capra Arbas, die sich so vor Temperaturen bis zu -40 °C schützen. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Kaschmir dreimal wärmer als Schafwolle ist.
Der Name „Kaschmir“ ... ist eigentlich falsch
Die Ziegen, aus deren Wolle Kaschmir gewonnen wird, sind im Hochland des Himalayas in Ladakh und Tibet, vor allem in der Inneren Mongolei, beheimatet. Der Begriff „Kaschmir“ kommt von den Webereien, die ursprünglich in dieser Region im Himalaya angesiedelt waren. Der Name der Region ist heute zum allgemeinen Oberbegriff für den Stoff geworden, auch wenn der Kaschmir nicht mehr unbedingt aus dieser Gegend stammt.
Kaschmir auch für die Kleinsten
Worin besteht einer der Hauptunterschiede zwischen Wolle und Kaschmir? Er enthält kein Lanolin, was ihn hypoallergen macht. Nicht kratzend, kann er – mit Freude – auf der Haut getragen werden. Dadurch können auch Babys bedenkenlos in Kaschmir gehüllt werden.