01.12.20 – Peta deckt Tierleid auf

Tchibo verbannt Alpakawolle

Tchibo, Columbia Sportswear und die Ascena Retail Group verzichten künftig nach Undercover-Enthüllung auf Alpakawolle im Sortiment.

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Die Schur hinterließ bei den Alpakas teils tiefe, blutige Wunden. © Peta USA

 
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Sabrina Müller, Tchibo Nachhaltigkeitsmanagerin: „Mit der Veröffentlichung unserer ganzheitlichen "Animal Welfare Policy" hat Tchibo eine klare Haltung und Standards zum Tierwohl definiert. Risikomaterialien, wie Tierfelle, Echtpelz, Angora, Mohair- und eben Alpakawolle, ist nur der erste Schritt, dem noch weitere folgen". © Tchibo

 

Peta USA-Recherche auf Mallkini, der weltgrößten peruanischen Alpakafarm in Privatbesitz, brachte zutage, wie Arbeiter verzweifelt schreiende Alpakas an den Ohren festhalten, während sie die Tiere grob scheren. Das Material zeigt, wie einige Alpakas vor Angst spucken. Arbeiter schmetterten die teils schwangeren Tiere auf Tische und fixierten sie in mittelalterlich anmutenden Vorrichtungen – dabei zerrten sie so stark an ihnen, dass ihre Beine fast auskugelten.

Frank Schmidt, Head of Corporate Affairs bei Peta Deutschland:

„Es freut uns sehr, dass Tchibo dieses Jahr beschlossen hat, Alpakawolle künftig nicht mehr einzusetzen. Vielen Alpakas bleibt somit die Qual der Wollproduktion und Schlachtung. Wir appellieren an alle Mode- und Textilunternehmen, diesem wegweisenden Beispiel zu folgen und den Tieren und der Umwelt zuliebe Alpakawolle auszulisten und auf vegane, nachhaltige Fasern umzusteigen.“

Sabrina Müller, Tchibo Nachhaltigkeitsmanagerin:

„Mit der Veröffentlichung unserer ganzheitlichen "Animal Welfare Policy" hat Tchibo eine klare Haltung und Standards zum Tierwohl definiert. Im ersten Schritt haben wir Risikomaterialien aus unserem Sortiment verbannt, wie Tierfelle, Echtpelz, Angora, Mohair- und eben Alpakawolle. Aktuell arbeiten wir daran, die wenigen Materialien mit tierischem Ursprung, die wir für unsere Produkte einsetzen, langfristig nur noch aus verantwortungsvollen Quellen zu beziehen. Parallel erhöhen wir aber auch unser Angebot an tierfreien Alternativangeboten mit pflanzlichen oder synthetischen Materialien.“

  • Auch die Ascena Retail Group wird ab der Wintersaison 2021 keine Alpakawolle mehr verwenden.

  • Die Columbia Sportswear gab im Oktober nach Gesprächen mit Peta USA ebenfalls bekannt, keine Alpakawolle mehr einzukaufen.

  • Zuvor hatten bereits die Moderiesen Uniqlo, Esprit, Tom Tailor, Valentino und Marks & Spencer beschlossen, die Nutzung des Materials auslaufen zu lassen.

  • Gap Inc sowie die H&M Group mit ihren acht Marken haben ebenfalls bereits sämtliche Geschäftsbeziehungen zu Mallkinis Mutterkonzern – der Michell Group – abgebrochen.

Die Produktion von Alpakawolle verursacht extremes Tierleid und schadet zudem auch der Umwelt. Im „Higg Materials Sustainability Index“ steht Alpakawolle als zweitschädlichstes Material für die Umwelt gleich hinter Seide. Alpakawolle ist sechs Mal so schädlich wie Polyester und mehr als vier Mal so schädlich wie Modal, Viskose, Rayon, Lyocell und andere vegane Materialien.

Weitere Informationen:

PETA.de/Alpaka-Wolle

PETA.de/Liste-Unternehmen-Ohne-Alpaka-Wolle

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