11.04.19 – Techtextil: TWD Fibres — read English version

Gegen Mikroplastik!

TWD Fibres minimiert Mikroplastik bei der Produktion von Filamentgarnen zum Schutz der Umwelt.

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© TWD Fibres GmbH

 

Mikroplastik ist eine Gefahr für die Umwelt und wird insbesondere in Zusammenhang mit der Verschmutzung der Meere häufig genannt. Neben den in Kosmetika enthaltenen Kunststoffen und vielen weiteren Quellen, betrifft Mikroplastik auch die Textilindustrie, wobei ihr Anteil häufig überschätzt wird.

Um die Umwelt zu schützen, hat sich die TWD Fibres GmbH das Ziel gesetzt, die Emission von Mikroplastik zu minimieren.

Kunststoffpartikel, die kleiner als fünf Millimeter sind, werden dem Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission zufolge als Mikroplastik bezeichnet. In die Umwelt gerät es zum Beispiel über Peeling Partikel in Kosmetika. Gelangen diese Teilchen dann ins Meer, können Meereslebewesen sie häufig mit Nahrung verwechseln und nehmen sie auf. So gelangt Mikroplastik in den ökologischen Kreislauf und wurde sogar schon in Lebensmitteln nachgewiesen. Unterschieden wird zwischen primärem Mikroplastik, Partikel, die in dieser Größe hergestellt wurden, und sekundärem Mikroplastik, das durch den Zerfall von Kunststoffprodukten entsteht. (Quelle: https://www.lgl.bayern.de/lebensmittel/chemie/kontaminanten/mikroplastik/)

Bei TWD Fibres GmbH wird Kunststoffgranulat zu Polyester und Polyamid 6.6 Garnen gesponnen, texturiert und gegebenenfalls gefärbt oder veredelt.

Bei den verschiedenen Arbeitsschritten fällt Mikroplastik in unterschiedlichen Mengen an. Die TWD Fibres GmbH schützt die Umwelt zum Beispiel durch ein hauseigenes System zur Abwasseraufbereitung. Um zu verhindern, dass Kunststoffteilchen in die Umwelt gelangen, wird das Abwasser aus der Garnproduktion sowie der hauseigenen Färberei sorgfältig in einer internen biologischen Kläranlage in mehreren Reinigungsschritten geklärt.

Mit Hilfe von Bakterien, durch die Zugabe von Sauerstoff und einem Fällmittel wird das Abwasser gründlich gereinigt und die Kunststoffpartikel dabei aus dem Wasser gefiltert. Das im Abwasser enthaltene Mikroplastik befindet sich nach der Klärung nahezu vollständig im Klärschlamm.

Nicht nur bei der Produktion von Textilien wird Mikroplastik freigesetzt, sondern auch beim Waschen fertiger textiler Produkte, beispielsweise Kleidung und Bettwäsche. Im Rahmen einer Studie zur „Entwicklung von Maßnahmen zur Steigerung des Werterhalts von Leasingtextilien“ des Hohenstein Instituts für Textilinnovation wurden unterschiedliche Textilien in Bezug auf den Faserabrieb untersucht.

Filamentgarn der TWD Fibres GmbH wurde mit Stapelfasergarn anderer Hersteller verglichen

Gegenstand der Untersuchungen war insbesondere Arbeits- und Schutzkleidung. Mit Textilien aus 100 Prozent Baumwolle, 100 Prozent Polyester und Mischgewebe (50 Prozent Baumwolle, 50 Prozent Polyester) wurden diverse Waschversuche mit Vorwäsche, Hauptwäsche und Spülbädern durchgeführt. Dabei wurden die Parameter Temperatur, Zeit, Waschmittel und Mechanik variiert.

Hierbei ergaben sich Hinweise, dass die Garne der TWD Fibres GmbH, die ausschließlich Filamentgarne sind, gegenüber den Stapelfasergarnen, die als Vergleich herangezogen wurden, Vorteile aufweisen.

Zudem lässt sich schlussfolgern, dass die Industriewäsche aufgrund eines weiteren nachgeschalteten Filterprozesses große Vorteile gegenüber der Privatwäsche hat. Der Anteil des Mikroplastiks, der nach der Industriewäsche im Abwasser verbleibt, ist verschwindend gering. Für die Analyse des Abwassers wurde im Rahmen der Studie mit der dynamischen Bildanalyse eine neue Methode entwickelt, um die Partikel festzustellen und zu unterscheiden. Sie liefert, laut Hohensteiner Institute, deutlich mehr Informationen über die Art der Belastung des Abwassers als dies mit der herkömmlichen Filtermethode möglich ist.

Vorschlag für Mikroplatikvermeidung bei der Herstellung und Pflege von Textilien in Industrie, Gewerbe und auch im Haushalt

Optimalerweise werden für textile Produkte aus Chemiefasern in Deutschland produzierte Garne, bestenfalls Filamentgarne, verwendet, zum Beispiel die Produkte der TWD Fibres GmbH. Die gesetzlichen Regelungen bezüglich Abwasserwiederaufbereitung sind hier deutlich strenger als beispielsweise in vielen asiatischen Produktionsländern. Dies ist generell ein gutes Argument für die Textilproduktion in Deutschland. Um die Umwelt durch möglichen Faserabrieb beim Waschen nicht zu belasten, ist die professionelle Industriewäsche ein guter Lösungsweg, da hier zusätzliche Filtrationsschritte die vorhandene Mikrofaserfracht des Abwassers deutlich reduzieren. Generell werden alle Abwässer in Deutschland geklärt – sowohl aus der Industrie als auch aus Privathaushalten. So werden die im Abwasser enthaltenen Mikroplastikpartikel wiederum nahezu vollständig herausgefiltert und die Umwelt wird geschont.

TWD Fibres auf der Techtextil

Halle 4.2 Stand D 02