21.12.17 – IVGT
IVGT - Betriebsleiteraussprache
Am 10. und 11. Oktober fand die IVGT- Betriebsleiteraussprache in Thüringen statt.
Genauer gesagt die 102. Betriebsleiteraussprache der Spinnereien, die 106. Aussprache der Webereien und die 2. Gemeinsame Aussprache mit den Textilveredlungsbetrieben. Wie im letzten Jahr wurden vor der technischen Aussprache Mitglieds-Betriebe besucht. Aufgrund der örtlichen Nähe trafen sich die Betriebsverantwortlichen am Nachmittag des ersten Tags im Textilforschungsinstitut Thüringen Vogtland (TITV) in Greiz. Nach der Begrüßung durch den Geschäftsführer Herr Dr. Uwe Möhring erfolgte in mehreren Gruppen ein Rundgang durch die Maschinenhallen und Labore, wo die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Instituts aktuelle Forschungsprojekte live vorstellten. Im Anschluss folgten sechs Kurzpräsentationen Themen wie „Fadenmodifikation durch klassische und neuartige Verfahren“, „Integration von geschäumten Kunststoffen in mehrlagige Textil-Konstruktionen“ und „Objektive Bewertung der Druckvorbehandlung – die Grundlage für hochwertige textile Digitaldrucke“.
Der zweite Tag begann beim Mitgliedsunternehmen der Thorey Gera Textilveredlung GmbH, wo der Geschäftsführer Herr Andreas Ludwig die Teilnehmer begrüßte und auch im Anschluss eine Gruppe persönlich durch den Betrieb führte. Wie Herr Ludwig erläuterte, hat sich das Produktespektrum des Unternehmens in den letzten Jahren stark in den Bereich Technische Textilien und deren Vorbehandlung und Ausrüstung verlagert.
Am späten Vormittag begrüßte dann Herr Ralf Lechner, Geschäftsführer der Getzner Textil Weberei GmbH die Teilnehmer im neu gebauten Werk in Gera-Leumnitz. Die Installation von über 200 Webmaschinen ist die größte Neuinstallation der letzten Jahre in Europa. Das im September 2016 eingeweihte Werk stellt mehrheitlich hochwertigen Damast-Stoff für den afrikanischen Markt her.
Am Nachmittag folgten mehrere Präsentationen, unter anderem von Herrn Alexander Jansen vom Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen (ITA) zu Thema „Klimafreundliche Werkstoffe in der Spinnerei für den Einsatz in Faserverbundwerkstoffen und Heimtextilien“. Der Einsatz von Naturfasern ermöglicht eine Reduktion von 33% CO2 Emissionen beim Composites, durch deren Bindung von 1-1,5 fachen des eigenen Gewichts. Biobasierte/Nachwachsende Materialien stehen im Fokus der Forschung um Ersatz für Erdölbasierte Hochleistungsfasern zu erhalten. Da in den Textilbetrieben kaum noch Maschinen für die Verarbeitung von Bast- und Blatt-Fasern vorhanden sind, müssen hierfür neue zeitgemäße Prozess entwickelt werden.
Der Beitrag des IVGT wurde von Herrn Michael Pöhlig dem Hauptgeschäftsführer des Verbands präsentiert. Nachdem die Anforderungen von Gesetzgeber, Kunden und Öffentlichkeit an die Nachhaltigkeit von Produkten immer anspruchsvoller werden, stellte er die Maßnahmen des Verbands für die Mitglieder vor. Den Überblick vom Immissionsschutz, Gewässerschutz, Anforderungen lokaler Behörden, bis hin zu Umweltinspektionen und nationalen Anforderungen fällt Unternehmen immer schwerer, weshalb der IVGT seit Oktober 2017 Unterstützung von Frau Dr. Monika Kohle erhält. Herr Pöhlig erläutere am Beispiel der 42. Verordnung zur Durchführung des Bundesimmissionsschutzgesetzes die ab Juni 2018 geltende Vorsorgemaßnahmen und Überwachung bezüglich Legionellen in Verdunstungskühlanlagen, Kühltürmen und Nassabscheidern. Dies betrifft z.B. Betreiber von Klimaanlagen mit Luftwäscher, wie sie in Spinnereien und Webereien heute üblich sind. Die nächste Betriebsleiteraussprache ist für Oktober 2018 vorgesehen.