25.10.22 – Smart Textiles
Mit intelligenten Textilien zur Linderung von Rückenschmerzen
Die von Noxon entwickelten Sensoren machen es möglich, die Muskelaktivität allein durch das Tragen von Kleidung transparent zu machen.
Was die Linderung von Rückenschmerzen mit intelligenter Kleidung zu tun hat? Sehr viel, erklärt Gründerin Maria Neugschwender vom Start-up Noxon: „Oft können Rückenschmerzen nicht klar diagnostiziert werden. Wir entwickeln intelligente T-Shirts, die es ermöglichen, mit Hilfe gedruckter Elektroden, Live- und Langzeitdaten über Rückenschmerzen bei den Betroffenen zu erheben. Das ermöglicht genauere Rückschlüsse über die Ursachen der Schmerzen und eine individuellere Behandlung.“
Was mittlerweile ein erfolgreiches Start-up mit sieben Mitarbeitenden ist, begann im Jahr 2021 als Hochschulprojekt von Studierenden an der Hochschule München. „In der Anfangsphase unterstützte uns vor allem das Strascheg Center for Entrepreneurship“, so Neugschwender. Für die praktische Umsetzung nutzte das Gründungsteam die Drucklabore der Hochschule München aus dem Bereich Digital Media & Print.
Noxon kombiniert etablierte Druckverfahren – wie beispielsweise den Siebdruck – mit gedruckter Elektronik. Neue Fertigungstechnologien und der Einsatz von nanobasierten sowie leitfähigen Tinten ermöglichen es dem Start-up, kostengünstig flexible Elektronikkomponenten herzustellen. Solche Anwendungen kamen bisher in der Automobilindustrie oder der Raumfahrt zum Einsatz. Noxon ist darauf spezialisiert, die Technologie auf Textil anzuwenden.
Bisher platzierte medizinisches Personal konventionelle Sensoren manuell auf der Haut, um z. B. Muskelentzündungen oder -erkrankungen zu diagnostizieren. Die von Noxon entwickelten Sensoren machen es erstmals möglich, die Messmethode in den Alltag zu integrieren und die Muskelaktivität allein durch das Tragen von Kleidung transparent zu machen. Dabei ist die Haptik vergleichbar mit einem normalen T-Shirt und stört den Bewegungsablauf nicht. Der erste von Noxon gefertigte Prototyp ist eine Armbandage, die Ergebnisse werden dem Träger über eine App angezeigt. Weitere Prototypen sind eine Beinbandage für Sportverletzungen und ein T-Shirt für die Analyse muskulär bedingter Rückenschmerzen.