22.06.16 – Verbesserte Gebrauchseigenschaften — read English version
SMS-Vliesstoffe für Schutzkleidung
Ziel des Projektes war es, basierend auf dem Anforderungsprofil für die Schutzklassentypen 5 und 6, verbesserte SMS-Materialien zu entwickeln.
Zielsetzung
Der breite Anwendungsbereich von Schutzkleidung Typ 5 / 6 in der chemischen Industrie und in vielen anderen Bereichen, z.B. bei der Holzbearbeitung, Isolations-, oder Montagearbeiten, Asbest- und Altlastsanierung, Bergbau, Nahrungsmittelindustrie, Schädlingsbekämpfung, Land- und Forstwirtschaft bietet ein großes wirtschaftliches Potential.
Ziel des Projektes war es, basierend auf dem Anforderungsprofil für die Schutzklassentypen 5 und 6, verbesserte SMS-Materialien zu entwickeln, welche die Leistungskriterien nach DIN EN 14325 und textilphysikalische Eigenschaften wie Luftdurchlässigkeit, Wasserdampfdurchlässigkeit oder Chemikalienbeständigkeit in hoher Qualität erfüllen. Es waren dabei unterschiedliche Vliesstoffkonstruktionen (SMS-Verbundstrukturen) für Schutzkleidung zu testen, die durch den Einsatz innovativer Technologien eine verbesserte Melt-blownkomponente und somit eine verbesserte Schutzwirkung bei gleichzeitig hohem Tragekomfort für den Träger aufweisen. Dabei soll die Schutzkleidung den Wärmehaushalt des Körpers so wenig wie möglich beeinträchtigen.
Lösungsweg
Mittels Offline-Versuchen wurden im STFI die Melt-blown-Komponenten direkt hydrophil ausgerüstet. Neben der Ausrüstung mittels Schmelzeadditiv (Irgatec CR 76 A) wurden im Anschluss die anvisierten SMS-Strukturen bei Inline-Versuchen auf einer Hygiene-Anlage der Fa. Reicofil beidseitig ausgerüstet. Die hydrophile Komponente wurde zunächst ebenfalls über ein Additiv (Techsurf 15560) direkt eingebracht oder alternativ mit Kissroll-Technologie (z.B. durch Silastol PHP 26) oberflächlich aufgetragen. Die hydrophobe Komponente in Form von (Lefasol VO 37/2 und 42/1) wurde ebenfalls mit Kissroll-Technologie im Minimal-auftragsverfahren realisiert.
Ergebnisse
Die hydrophile Komponente wurde hinsichtlich ihrer thermophysiologischen sowie ihrer Tragekomfort-Eigenschaften geprüft. Die hydrophobe Komponente musste speziell eine Wasser-, Öl- und Alkoholabwei-sung sowie eine Chemikalienbeständigkeit nachweisen. Beide Komponenten konnten in den umfangreichen Prüfserien diese Eigenschaften bestätigen und somit die Schutzklassen 5 und 6 erreichen.
Danksagung
Das IGF-Vorhaben 18057 BR der Forschungsvereinigung Forschungskuratorium Textil e. V., Reinhardt-straße 12-14, 10117 Berlin wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.
Der Schlussbericht kann im STFI angefordert werden.
Kontakt:
Ralf Taubner Tel.: +49 371 5274-262 E-Mail: ralf.taubner@stfi.de
Dipl.-Chem. Wolfgang Schilde Tel.: +49 371 5274-155 E-Mail: wolfgang.schilde@stfi.de