07.11.23 – Covestro & Kronos — read English version

Zusammenarbeit beim digitalen Injekt-Druck

Um die mit dem Technologiewandel verbundenen Hindernisse zu überwinden, sind gemeinsame Anstrengungen zwischen Partnern entlang der Wertschöpfungskette erforderlich. Covestro kooperiert deshalb mit Kronos, um die Kompatibilität ihrer komplementären Produkte sowie die Tintenstabilität zu testen.

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Pigmenttintenformulierung auf Basis von „Impranil“ und Digital White 9900. © Covestro

 
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Ergebnisse der Stabilitätsprüfung von Weißpigmenttintenformulierungen. © Covestro

 

Seit langem trägt die konventionelle Textilindustrie maßgeblich zu hohen Treibhausgasemissionen und starken Umweltbelastungen bei. Ein wesentlicher Schritt zur Bekämpfung dieser Probleme ist die Substitution traditioneller Fertigungsmethoden durch moderne und nachhaltigere Alternativen wie den Inkjet-Druck. Um den Technologiewandel zu ermöglichen und zu beschleunigen, sind disruptive Materialinnovationen notwendig. Doch um die mit dem Technologiewandel verbundenen Hindernisse zu überwinden, sind gemeinsame Anstrengungen zwischen Partnern entlang der Wertschöpfungskette erforderlich. So kann es gelingen, das volle Potenzial des Inkjet-Drucks zu nutzen und zu einer Verringerung von Umweltauswirkungen in der Textilveredelung beizutragen.

Der digitale Inkjet-Druck, eine disruptive Technologie, erfordert fortschrittliche Formulierungen und eine Neubewertung bisher im Siebdruck eingesetzter Rohstoffe. Bindemittel aus Polyurethandispersionen (PUD) stellen eine geeignete Materiallösung dar. Um deren volles Potential auszuschöpfen, ist die Einbeziehung prozess- und anwendungsspezifischer Anforderungen unerlässlich. Ein Fokus aktueller Entwicklungen bezieht sich auf Direct-to-Foil (DTF)-Drucklösungen. Hier wird die Tinte auf eine Folie appliziert und anschließend per Heißpresse auf das textile Substrat übertragen. Dieses indirekte, nicht-kontinuierliche Veredelungsverfahren wird von Textilherstellern wegen seiner Kosteneffizienz, Vielseitigkeit des Substrats und einfachen Handhabung gegenüber dem Rolle-zu-Rolle- und Direktdruck-Verfahren bevorzugt.

Auch wenn digitale Anwendungstechnologien vielversprechend sind, sind sie komplex. Zu den aktuellen Herausforderungen beim DTF-Verfahren gehören etwa der lange, dreistufige Prozess, das starke Sagging, das beim Auftragen großer Tintenmengen auftreten kann sowie die Haptik des applizierten Drucks. Eine enge Zusammenarbeit in der Branche ist von entscheidender Bedeutung, um diese Herausforderungen zu meistern und den technologischen Fortschritt voranzutreiben. Dazu gehört, die Kompatibilität von Rohstoffen in Tintenformulierungen sicherzustellen, um hervorragende Druckergebnisse zu erzielen.

Aus diesem Grund hat Covestro, ein führender Hersteller von wasserbasierten PUD-Bindemitteln für den digitalen Inkjet-Druck, mit Kronos, einem führenden Hersteller von Titandioxid-Pigmenten, kooperiert, um die Kompatibilität ihrer komplementären Produkte sowie die Tintenstabilität zu testen, unter Verwendung von „Insquin“ PU-Bindemitteln von Covestro und Digital White 9900 von Kronos. Die Kompatibilität wurde mittels einer quantitativen und einer qualitativen, visuellen Kontrolle untersucht. In beiden Fällen wurden keine signifikanten Sedimentationen beobachtet. Weiterhin wurde bei internen Covestro-Tests eine gute Stabilität aller Tintenformulierungen nach vier Wochen bei 50 °C festgestellt. Die Verwendung von „Impranil DL 1606“, einer PUD aus dem Inkjet-Portfolio von Covestro, hilft, Sagging-Probleme, die häufig während des DTF-Prozesses auftreten, zu überwinden. Die Nutzung dieses Bindemittels ist selbst bei hohen Tintenauftragsmengen möglich, wodurch sich die PUD als geeignete Materiallösung für Weißpigmenttinten bewiesen hat.

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