02/05/2022 – Wirtschaft
64 Mrd. Euro Umsatz mit Bekleidung und Textilien im Jahr 2021
Nach ersten Hochrechnungen des BTE ist der Einzelhandelsumsatz mit Bekleidung sowie Haus- und Heimtextilien im letzten Jahr um rund 5 % auf rund 64 Mrd. Euro gestiegen.
Zwar sanken die Umsätze fast aller stationären Vertriebsformate – nach dem bereits hohen Einbruch um fast ein Viertel in 2020 – im letzten Jahr aufgrund des langen Lockdowns erneut, die Zuwächse im Onlinehandel konnten dies aber mehr als ausgleichen. Der Umsatz des Vor-Corona-Jahres 2019 in Höhe von 67 Mrd. Euro wurde jedoch deutlich verfehlt.
Zuwachs des Versand- bzw. Onlinehandels
Die Umsätze speziell des stationären Textilfachhandels (inkl. Haus- und Heimtextilien) sanken im vergangenen Jahr um etwa 5 % auf rund 29 Mrd. Euro. Die Textil- und Bekleidungsumsätze von Warenhäusern, Lebensmitteldiscountern und anderer stationärer Geschäfte ohne textilen Schwerpunkt fielen nach BTE-Schätzungen ebenfalls um einen einstelligen Prozentsatz auf rund 14 Mrd. Euro. Um fast ein Viertel auf ca. 21 Mrd. Euro zugelegt hat dagegen der Umsatz des Versand- bzw. Onlinehandels, wodurch dessen Marktanteil in 2021 auf rund 33 % stieg.
Für das laufende Jahr erhofft sich vor allem der stationäre Textil- und Modehandel eine Belebung der Kundennachfrage, die aktuell allerdings durch die hohen Inzidenzen und nicht zuletzt den Krieg in der Ukraine und dessen Folgen deutlich beeinträchtigt wird. Zwar hat es in den letzten Wochen immer wieder Tage mit erfreulicher Resonanz gegeben, die Umsätze und vor allem die Kundenfrequenzen liegen aber in der Regel immer noch deutlich unter Vor-Corona-Niveau.
Investitionen in die Innenstädte
Die stationären Modegeschäfte brauchen daher weiterhin staatliche Unterstützung, die unbedingt auch unterhalb der bisherigen Schwelle von 30 % Umsatzverlust bei den Überbrückungshilfen einsetzen muss. Unabdingbar für das Überleben tausender Textil-, Schuh- und Modegeschäfte sind zudem Investitionen in die Innenstädte. Nach einer BTE-Kundenbefragung aus den beiden ersten März-Wochen ist der Einkauf unverändert das meistgenannte Motiv für einen Innenstadt-Besuch. Der Modehandel wurde dabei von zwei Drittel der Befragten als Ziel angegeben. Der BTE rief daher alle Modehändler, Immobilieneigentümer und nicht zuletzt Bund, Länder und Kommunen dazu auf, gemeinsam die Attraktivität der Innenstädte zu steigern. So wünschen die Kunden in den Geschäften und Innenstädten vor allem mehr Sitzgelegenheiten, schöner gestaltete Plätze mit mehr Grün und Wasser, eine bessere Erreichbarkeit sowie mehr Aktivitäten bzw. Events. Mehr als ein Drittel der Befragten wünscht zudem die Möglichkeit für Shopping am Sonntag.