Wie das in der Mode- und Textilbranche etablierte Traditionsunternehmen mitteilt, mache die sich seit einiger Zeit in der Branche abzeichnende Krise auch vor Bodo Jagdberg nicht halt. „Wenngleich wir bis zuletzt auf Bankkredite verzichten konnten und diese nicht beanspruchen mussten, haben wir aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit (§ 18 InsO) am 08.05.2024 einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Aschaffenburg stellen müssen. Die Planungen, die wir stets zeitnah vornehmen, deuteten nämlich auf einen erheblichen Verlust in diesem Jahr hin. Dies folgt einerseits aus Auftragsrückgängen, aber andererseits auch aus Insolvenzen unserer Kunden und damit einhergehender Zahlungsausfälle.“

Geschäftsbetrieb läuft uneingeschränkt weiter

Durch die frühzeitige Antragstellung solle eine „bestmögliche Sanierung“ des Unternehmens erreicht werden. Der Geschäftsbetrieb werde derzeit mit Hilfe des vom Amtsgericht Aschaffenburg bestellten vorläufigen Insolvenzverwalters, Rechtsanwalt André Zöller, uneingeschränkt fortgeführt. „Alle Produktionsaufträge, Musteraufträge und Lagerartikel werden produziert und ausgeliefert“, betont das Unternehmen. Nicht von der Insolvenz betroffen sind die beiden Niederlassungen in Hongkong und in der Türkei.

Das Unternehmen Bodo Jagdberg wurde vom gleichnamigen Gründer 1953 ins Leben gerufen. Zunächst als Textil-Einzelhandelsfirma gedacht, expandierte das Unternehmen noch im selben Jahr das Tagesgeschäft durch Textilvertretungen. Mit geballter Familienstärke erschuf Bodo Jagdberg senior mit Hilfe seiner Kinder ein Unternehmen, das in der Mode- und Textilbranche kaum wegzudenken ist. Durch die Akquisition der Stenger GmbH wurde die Produktpalette perfekt abgerundet und ebnete so den Weg zum heutigen Unternehmen. Von Knöpfen über Labels bis hin zu Accessoires für die Bekleidungsindustrie deckt Bodo Jagdberg jede Produktsparte ab und kann einen Großteil personalisierter Produkte in Eigenproduktion direkt am Standort Aschaffenburg fertigen.