27/04/2020 – Maschenindustrie

Corona-Krise: Geschäftsklimaabsturz bei der Maschenbranche

Umsatzeinbrüche von 80 bis 90 Prozent, kaum neue Aufträge, niedrige Kapazitätsauslastung: Die Maschenbranche erlebt einen Crash.

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Absturz im Lockdown: Geschlossene Einzelhandelsgeschäfte und stillstehende Produktionen in Abnehmerindustrien haben das Geschäftsklima der Maschenindustrie auf ein beispielloses Tief gedrückt. © Gesamtmasche

 
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Gesamtmasche-Präsidentin Martina Bandte appelliert angesichts der verheerenden Folgen an die Politik: „Wir brauchen jetzt unbedingt Rahmenbedingungen, die den Nährboden für künftiges, gesundes Wachstum bilden.“ © Gesamtmasche

 

Ein Appell an die Politik zu wachstumsfördernden Rahmenbedingungen

Martina Bandte, Präsidentin von Gesamtmasche, fordert von der Politik einen Wendepunkt zur Krisenbewältigung – mit weniger Bürokratie und Auflagen und einer reduzierten Steuer- und Abgabenlast für den Mittelstand: „Wir brauchen Luft zum Atmen!“

Durch den Corona-Lockdown droht zahlreichen Maschenherstellern die Insolvenz. Mehr als die Hälfte der Firmen muss ihr Personal reduzieren.

Gesamtmasche-Präsidentin Martina Bandte appelliert angesichts der verheerenden Folgen an die Politik:

„Diese Krise hat für den textilen Mittelstand ein existenzbedrohendes Ausmaß erreicht. Sie verursacht einen europaweiten Kahlschlag in der Branche, bei dem viel Innovationsstärke und Kreativität für immer verloren geht. Wir brauchen jetzt unbedingt Rahmenbedingungen, die den Nährboden für künftiges, gesundes Wachstum bilden.“ Für Wachstum brauche es jedoch Luft zum Atmen und eine gewisse Bewegungsfreiheit. „Deshalb brauchen wir einen Wendepunkt hin zu weniger Bürokratie und Auflagen, hin zu geringerer Steuer- und Abgabenlast.“ Wenn die Politik stattdessen Erwartungen an den Sozialstaat schüre und durch Umverteilung befriedigen wolle, setze sie die Zukunft des Standorts leichtfertig aufs Spiel.

Große Hoffnungen für die nächsten Monate macht sich niemand

Der Geschäftsklima-Index fiel nach einem stabilen Ergebnis zum Jahresanfang von 15,57 Punkten steil ins Negative auf -37,04 Punkte im April. Besonders pessimistisch zeigten sich in der Umfrage die Wäsche-Hersteller: Ihr Teilindex stürzte sogar auf -69,31 Punkte. Auch die Erwartungen für die nächsten Monate sind äußerst pessimistisch. Aufgrund der geringen Kapazitätsauslastungen erscheinen tiefe Einschnitte beim Personal unvermeidlich. Aufgrund des Warendrucks im Handel drohen Preisschlachten, so dass Erträge nicht mehr erwirtschaftet werden können.

Der Gesamtverband der deutschen Maschenindustrie – Gesamtmasche e. V. vertritt die Interessen der deutschen Hersteller von Maschenbekleidung, Dessous und Maschenstoffen auf nationaler und internationaler Ebene.