01/12/2021 – Bildergalerie
Reger Austausch auf der IAF Convention 2021
Für textile network hat Yvonne Heinen-Foudeh Anfang November an der IAF und Euratex Convention teilgenommen und ihre Eindrücke in Bildern festgehalten.
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Die aufschlussreiche Podiumsdiskussion zwischen einem 3D-Modemacher, einem enthusiastischem Hersteller und zwei Visionären des Einzelhandels zeigte einmal mehr das immense Potenzial der dreidimensionalen Modellsimulation für die Mode-Branche. Vor Ort (v. l.): John Thorbeck, Chainge Capital, PlatformE-CEO Conçalo Cruz, der die Erfolgsgeschichte seines portugiesischen Unternehmens erzählt. © Yvonne Heinen-Foudeh
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Guy Ryder hob hervor, wie die Pandemie die Anfälligkeit der Lieferketten gezeigt habe. „Der Wiederaufschwung muss sowohl nachhaltig als auch integrativ sein, und dies erfordert von uns allen, dass wir uns aktiv für eine Zukunft mit mehr Gleichheit und sozialer Gerechtigkeit einsetzen“, betonte der Direktor der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). © Yvonne Heinen-Foudeh
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„Alle sprechen über die Widerstandsfähigkeit der Wertschöpfungskette. Das Thema kommt in fast jedem Austausch, Artikel oder Event zur Sprache“, bemerkte David Sävman, Teilnehmer der Panel-Sitzung pro Transparente Lieferketten, und unterstrich die Forderung nach einer gemeinsamen Logik in Bezug auf Preis und Flexibilität – Konditionen, die für alle Marktpartner Gültigkeit haben müssen. Der Global Head of Global Supply Chain von H&M erläuterte weiter, wie ein eher interdisziplinär-kollaborativer als ein rein transaktionaler Ansatz integraler Bestandteil der neuen Lieferkettenpolitik von H&M ist, die auf die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette abzielt. Miran Ali von Bitopi Industries und BGMEA erklärte in der gleichen Gesprächsrunde, wie die globale Gemeinschaft der Bekleidungshersteller unter maßgeblicher Beteiligung der IAF an der Initiative für nachhaltige Handelsbedingungen zusammenarbeitet. © Yvonne Heinen-Foudeh
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Von der Lebensmittelindustrie lernen: Leontine Hasselman-Plugge betrachtet den Übergang zu einer transparenteren und zirkuläreren Lieferkette aus der „Pizza-Perspektive“, wie sie es nennt: Nachdem sie über einen Zeitraum von zwölf Jahren Kunden wie Lidl oder Jumbo in diesem höchst anspruchsvollen Sektor unterstützt hat, sich zu Impact Buyers zu entwickeln und dabei gar über die Einhaltung von Vorschriften hinauszugehen, gab die SIM-Chefin einen höchst motivierenden Einblick in das, was machbar ist. © Yvonne Heinen-Foudeh
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„Es wird erwartet, dass der Gewinn der globalen Modeindustrie bis 2020 um 93 % sinken wird. Und doch gibt es Silberstreifen zwischen den Wolken“, Saskia Hedrich, Senior Partner Mc Kinsey, gewährte in Antwerpen Vorab-Einblicke, erste Zahlen und Fakten aus dem Bericht „The State of Fashion 2021“. „Die Krise hat zwar verheerende Auswirkungen auf Unternehmen und Arbeitsplätze, aber sie kann auch Reaktionen beschleunigen, die zu positiven Ergebnissen führen können. In der Tat haben sich viele Modeunternehmen während der Krise Zeit genommen, um ihre Geschäftsmodelle neu zu gestalten, ihre Abläufe zu rationalisieren und ihre Kundenangebote zu schärfen.“ © Yvonne Heinen-Foudeh
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Einladung zur proaktiven Mitwirkung als Diskussionsbeitrag von Christopher Veit zum Panel rund um Digitalisierung: „3D Design weist den Weg, aber es fehlt bisher an den nächsten Schritten in die Konfektion und vor allem ein Abgleich des fertigen 3D-Bekleidungsstückes mit dem ursprünglichen 3D-Modell. Nach wie vor werden fast nur händisch gemessene 2D-Maße abgenommen und als Prüfkriterien verwendet.“ Bei Veit hat man zusammen mit dem Start-up Partner Thullex ein automatisches 3D-Scan Verfahren für fertige Hosen während des Bügel/Finish-Prozesses entwickelt. Damit ist keine Maßkontrolle auf dem Messtisch mehr notwendig. Der Veit-VP in Antwerpen: „Die Daten können real-time dem Produzenten oder sogar dem Brand-Inhaber im Soll-/Ist-Vergleich übermittelt werden. Aus zwei Arbeitsschritten wird einer, und der potentielle menschliche Fehler, sowohl beim Messen als auch bei der Dateneingabe, entfällt. Denkt man weiter, könnte man damit dem Endkunden zu dessen 3D-Avatar eine Hose mit persönlich idealer Passform vorschlagen. Derzeit sind wir noch auf der Suche nach zukunftsorientierten Marken, die an diesem Projekt mitarbeiten wollen, um das Potential auszuloten und ihre Bedürfnisse, Ideen und Erfahrungen in einem Open Innovation Prozess mit einzubringen.“ © Veit
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Die aufschlussreiche Podiumsdiskussion zwischen einem 3D-Modemacher, einem enthusiastischem Hersteller und zwei Visionären des Einzelhandels zeigte einmal mehr das immense Potenzial der dreidimensionalen Modellsimulation für die Mode-Branche. Vor Ort (v. l.): John Thorbeck, Chainge Capital, PlatformE-CEO Conçalo Cruz, der die Erfolgsgeschichte seines portugiesischen Unternehmens erzählt. © Yvonne Heinen-Foudeh
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Zugeschaltet von Übersee (v. l.): Brad Ballentine, Fox River Mills und Stanley Szeto, Lever Style. © Yvonne Heinen-Foudeh
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„Die große Herausforderung besteht darin, die gesamte Modeindustrie zu ermutigen, auf profitable Art und Weise weit mehr digital statt analog zu arbeiten“, betont Jelle Vanhove von Tonickx. Der Projektleiter für 3D-Dienste, die der belgische Bekleidungshersteller seit einiger Zeit anbietet, weiß, wovon er spricht: „Wir nehmen diese Mission ernst, helfen unseren Kunden auch dabei, nachhaltig zu werden, indem wir Kollektionen in 3D konvertieren, um Musterteile zu sparen, und werden zukunftssicher, indem wir sie bei der Implementierung von 3D in die täglichen Prozesse beraten, basierend auf unseren eigenen Erfahrungen.“ © Yvonne Heinen-Foudeh
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Übergabe von Amt und Insignien: IAF’s neuer Präsident Cem Altan (rechts), selbst Bekleidungshersteller, betonte in seiner Eröffnungsrede: „Als Unternehmer liegt es heute mehr denn je in unseren Händen, die Zukunft zu gestalten.“ Han Bekke (links) wird weiterhin im Führungsgremium tätig sein. © IAF
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Starke Netzwerkarbeit – geschätzt, genossen und genutzt: die Gelegenheit für Live-Gespräche. Einige Initiativen für Cross-Collaborations wurden spontan und abseits der Tagesordnung angestoßen. © Yvonne Heinen-Foudeh
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Faruque Hassan, Präsident der BGMEA, Bangladesh Garment Manufacturers and Exporters Association, bei der Bekanntgabe der Termine und des Veranstaltungsortes für die 37. World Fashion Convention 2022 des IAF. © Yvonne Heinen-Foudeh
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Zum Wohl! Team IAF: (v. l.) Generalsekretär Matthijs und seine Frau Nadia Crietee, Kommunikationsdirektorin Dunja Hoejenbos, Schatzmeister Ed Gribbin von Gribbin Strategic. © Yvonne Heinen-Foudeh
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Die IAF- und Euratex-Conventions fanden unter „Covid-Safe“-Bedingungen statt: Alle Teilnehmer mussten vollständig geimpft erscheinen oder alternativ ein aktuelles negatives Covid-19-Testergebnis oder einen Nachweis der Genesung vorlegen. Daher war in gut belüfteten Konferenzräumen, Foyers und Restaurants Anfang November Distanzhalten oder das Tragen von Masken nicht notwendig. © Yvonne Heinen-Foudeh
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Delegierten-Meinung: „Branchentreffen wie diese sind für den Austausch von Informationen und Wissen Gold wert, wobei die bereichernden Referate und Panel-Diskussionen das eine Element, die persönlichen Kontakte jedoch – zumindest mit Blick auf unsere Zielsetzung – quasi das Gelbe vom Ei sind“, so Rolf Langenegger (links). Der FAMACO-Unternehmensberater und Ginetex-Schatzmeister im Gespräch mit Verbandskollegin Pascale Florant, der Generalsekretärin der Internationalen Vereinigung für Textilpflegekennzeichnung The International Association for Textile Care Labelling und dem neuen IAF-Präsidenten Cem Altan. © Yvonne Heinen-Foudeh
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Das MoMu – Antwerpens Modemuseum bot den perfekte Schauplatz für das Walking Dinner von Euratex und IAF. Höhepunkt einer zukunftsorientierten Begegnung unter Branchenpartnern. Modelle: Walter van Beirendonck © MoMu Antwerpen
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Die begleitende Ausstellung bot Gelegenheit, Lösungsanbieter vor allem aus dem Segment Lieferketten-Management und -Optimierung kennenzulernen und auf einen ersten Blick unter die Lupe zu nehmen. v. l: Blaise Desoblin, Business Development Management, Pivot88, Yvonne Heinen-Foudeh, textile network, Dunja Hoejenbos, IAF © Pieter Hulleman