07/03/2018 – Afrika
Ist Afrika das “neue China”?
Asiatische Textilhersteller verlagern die Produktion nach Afrika aus Kostengründen aber vor allem auch wegen AGOA (African Growth and Opportunity Act).
Ausländische Hersteller, die jetzt mit der Verlagerung ihrer Produktion nach Afrika liebäugeln, tun dies nicht nur wegen der dortigen niedrigeren Löhne und Produktionskosten sondern auch wegen des Zugangs zum wertmäßig größten Textilienmarkt der Welt, den USA. Schließlich besteht zwischen den USA und den afrikanischen Ländern in Subsahara ein Africa Growth and Opportunity Act (AGOA). Ziel ist die Unterstützung der afrikanischen Länder durch die zollfreie Einfuhr von Produkten (einschl. Textilien und Bekleidung) aus Afrika in die USA.
AGOA gilt bis 2025
Das erstmals am 18. Mai 2000 damals unter Präsident Clinton durch den amerikanischen Kongress verabschiedete AGOA ist nun bereits bis zum Jahr 2025 verlängert worden. Die amerikanische Regierung betrachtet diese Gesetzgebung als Hilfeleistung zur Entwicklung Afrikas; anstatt konventioneller Entwicklungshilfe will Washington mit Handel die Entwicklung Afrikas ankurbeln. Die zollfreie Behandlung der Waren aus Afrika ermöglicht Lieferanten auf dem nordamerikanischen Markt zu konkurrieren. Diese Gesetzgebung setzt aber voraus, dass die zollfrei exportierenden afrikanischen Länder sich für Transparenz, Menschenrechte sowie bessere Arbeitsbedingungen einsetzen. Amerikanische Experten sind der Meinung, dass afrikanische Textil- und Bekleidungsexporte in die USA bis 2025 vierfach und damit auf 4 Mrd. US-Dollar ansteigen könnten. Wie vor 35 Jahren die chinesische Textilindustrie versucht nun heute die afrikanische Textilindustrie die globalen Märkte zu erobern.
Eine allgegenwärtige Frage auf der diesjährigen Heimtextil im Januar in Frankfurt lautete daher: "Entwickelt sich Afrika zum "neuen" China?
Die Antwort auf diese Frage lesen Sie im Beitrag von Manik Mehta, New York, in der kommenden Print-Ausgabe textile network 3-4 2018 mit Erscheinungstermin 22.3.2018!