12/07/2022 – Nachhaltige Mode
Schwestern entwickeln Stoff aus 100 % Bambus
Bamburista ist die erste Modemarke weltweit, die ausschließlich auf 100 % Bambus-Gewebe setzt. Sie wurde 2020 von drei Schwestern in Den Haag gegründet.
Auch heute noch besteht ein Großteil der Kleidung aus Baumwolle in Kombination mit Polyester oder Elastan. Auf der Suche nach Stoffvarianten, die ohne Elastan und Mikroplastik auskommen, stießen die drei Gründerinnen Jessica, Lisa und Claire de Brujin auf Bambus. „Bambus ist eines der nachhaltigsten Materialien überhaupt. Er wächst viel schneller als Bäume und kann bis zu 35 % mehr CO2 aufnehmen. Dadurch trägt er dazu bei, die schädlichen Auswirkungen der Treibhausgase umzukehren”, erklärt Bamburista-Mitgründerin Jessica de Brujin. Schwester und Mitgründerin Lisa de Brujin ergänzt: „Wir haben Bambus als Material zum ersten Mal bei einer hochwertigen Pariser Teppichweberei entdeckt. So wurden uns die Augen geöffnet: Wir konnten kaum glauben, dass Bambus so vielseitig, fest und weich zugleich sein kann.“
„Wir konnten auf dem Markt keinen Stoff finden, der wirklich zu 100 % aus Bambus besteht, also haben wir beschlossen, ihn einfach selbst zu entwickeln. Nach drei Jahren Arbeit ist BmGuya unser eigener einzigartiger und nachhaltiger Stoff, auf den wir sehr stolz sind”, so Claire de Bruijn. „Die natürlichen Materialien machen die Turnschuhe natürlich, geschmeidig und langlebig. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Sohle bricht, ist dank Naturkautschuk gleich null.“
Der entwickelte Stoff wird aus den Bambuswäldern Asiens bezogen. Dabei werden nur die Zweige des Bambus verwendet, so kann die Pflanze weiter wachsen. Einheimische des Gebietes verweben das Bambusgarn zu einem widerstandsfähigen und weichem Stoff, der zudem schön glänzt. Dieser durchläuft eine Prüfung durch Bamburista und erhält beim Bestehen das Prädikat „BmGuya“.
Der Bambus-Stoff eignet sich auch für andere Textilprodukte wie Bekleidung und Möbel. Die Schuhe selbst werden in Europa produziert, um CO2-Emissionen während des Transports möglichst gering zu halten, eine Überproduktion zu vermeiden und faire Löhne zu garantieren.