26.11.18 – 1. Stuttgart Fashion Award

Kollektion „Disordered Reality“ gewinnt

Die junge Designern Timea Jakob verwendet in ihrer Gewinnerkollektion unter anderem upgecycelte Werbebanner aus der Modeindustrie.

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Um das scheinbar perfekte Bild wieder mit der Realität in Einklang zu bringen, verwendete Timea Jakob Modebanner und gewann mit ihrer Kollektion den 1. Stuttgart Fashion Award © Timea Jakob

 
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Die Gewinner-Kollektion von Timea Jakob (rechts) „Disordered Reality“ kritisiert das Schönheitsideal, das durch digitale Medien geschaffen wird und den Druck immerzu perfekt zu sein © DasGerber

 
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In Zusammenarbeit mit dem Stadtkaufhaus Das Gerber und dem Stuttgarter Fashionlabel Wiederbelebt hat Südwesttextil den Award ins Leben gerufen, um jungen und engagierten Designern eine Plattform zu bieten und den Nachwuchs zu fördern. Mitte Oktober war es dann soweit und der erste Stuttgart Fashion Award wurde verliehen.

Drei nominierte Konzepte

Die Kollektion mit dem Titel „Collapse“ des Designkollektivs MM11, bestehend aus elf Modeschülern des Kolping Berufskollegs für Mode + Design aus Stuttgart, machte sich zum Ziel, das heutige Modesystem zu hinterfragen. Dabei stießen verschiedene Stilrichtungen wie Sport, Street, Business, Military oder Couture aufeinander und spiegelten sich in kontrastierenden Materialien und überdimensionierten Schnitten wieder.

 Die Bachelorkollektion der Reutlinger Modestudentin Annika Klaas mit dem Titel „Slow Curve“ überzeugte durch filigrane Details, elegante Schnitte und ließ sich durch den US-amerikanischen Künstler und Bildhauer Ellsworth Kelly inspirieren. Gestrickte Materialien spielten bei der Kollektion eine besonders große Rolle.

Die Gewinner-Kollektion

Die Gewinner-Kollektion von Timea Jakob „Disordered Reality“ kritisiert das Schönheitsideal, das durch digitale Medien geschaffen wird und den Druck immerzu perfekt zu sein:

„Der Druck, perfekt zu sein, erfüllt unserer Leben. Nichts ist gut genug für uns – weder wir noch die Dinge, die wir besitzen, noch die Menschen um uns herum. Es gibt doch immer was auszusetzen.“

Um das scheinbar perfekte Bild wieder mit der Realität in Einklang zu bringen, verwendete Timea Jakob Modebanner. Die staatlich geprüfte Modedesignerin variierte diese miteinander und schuf dadurch eine Art Verfremdung: „Durch die Zerstörung der Perfektion möchte ich der Welt zeigen, dass auch etwas, das Augenscheinlich nicht perfekt ist, schön sein kann.“

Die junge Designerin war sichtlich gerührt über Ihre Nominierung und die Auszeichnung durch den Award: „Für mich war es unfassbar, dass jemand meine Sachen so toll findet, dass ich dafür einen Preis bekomme!“

Die Gewinnerin freute sich sehr über ihren Preis: ein exklusiver Praktikumsplatz bei Wiederbelebt, eine Subvention ihrer zukünftigen Kreationen sowie die Möglichkeit, ihre Produkte in einer der PopUp-Boxen im Stuttgarter Stadtkaufhaus Gerber zu verkaufen.

Die Jury

Jürgen Leuthe, Geschäftsführer der Fashionmarke Luisa Cerano aus dem Hause Hauber in Nürtingen,

Dr. Alfred Haar, Modehandelsexperte und Aufsichtsratsvorsitzender beim Nagolder Herrenmodehersteller Digel AG,

Designer Rafy Ahmed, Inhaber des Start-up-Unternehmens Morotai (bekannt aus „Die Höhle der Löwen“),

Sarah Kürten, Mitgründerin des Stuttgarter Start-ups Wiederbelebt, das Upcycling-Mode kreiert,

Hannah Kussel, Head of Retail im Stuttgarter Stadtkaufhaus Gerber

Rebekka Rüth, Junior-Referentin für Projekte, Nachhaltigkeit und Kommunikation bei Südwesttextil