02.02.23 – 17. Hermes-Barometer

Zusammenarbeit in der Lieferkette noch unzureichend

Die Ergebnisse einer Befragung von 150 Verantwortlichen aus Logistik und SCM zeigen großes Potenzial, aber auch zahlreiche Hemmnisse bei Kollaboration in der Lieferkette auf.

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Logistikexperten wie Hermes Germany können Unternehmen mit der Bereitstellung von Cloud- und Plattformlösungen dabei untersützen, die volle Kraft kollaborativer Zusammenarbeit innerhalb der Lieferkette zu nutzen. © Hermes

 
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Die kooperative Zusammenarbeit und der Datenaustausch innerhalb der Lieferkette ist ein entscheidender Faktor, um die Effizienz von Beschaffungsprozessen zu steigern. Diese Ansicht vertreten zwei Drittel von 150 Verantwortlichen aus Logistik und Supply Chain Management in einer Unternehmensbefragung für das 17. Hermes-Barometer. Als besonders erfolgsentscheidend werden Faktoren bewertet, welche eine bessere Übersicht innerhalb der Lieferkette, einen höheren Effizienzgrad sowie eine präzisere Koordination von Abläufen versprechen. Bei der Umsetzung stehen die Unternehmen jedoch technologischen und personellen Hemmnissen gegenüber.

Der überwiegende Teil der befragten Unternehmen hat das hohe Potenzial unternehmensübergreifender Kollaboration und operationaler Vernetzung innerhalb der Lieferkette erkannt. Mit 65 % vertritt weit mehr als die Hälfte der Verantwortlichen die Ansicht, dass Effizienzsteigerungen in der Supply Chain zukünftig nur durch Kooperationen und den Datenaustausch mit Kunden und Lieferanten möglich sein werden. In größeren Unternehmen mit 250 bis 1.000 Beschäftigten teilen sogar 100 % der Befragten diese Einschätzung. Rund sieben von zehn der Unternehmen (68 %) geben an, in ihren Beschaffungsprozessen bereits auf intensive Kooperation mit Geschäftskunden und Lieferanten zu setzen. Über alle Unternehmensgrößen hinweg räumt jedoch etwa die Hälfte (55 %) der Unternehmen ein, das Potenzial kollaborativer Prozesse sei zwar bekannt, werde aber noch nicht voll ausgeschöpft.

Erfolgsentscheidend: Kommunikation, Vernetzung und digitale Steuerung

Als Vorteile der kollaborativen Zusammenarbeit bewerten Unternehmen besonders jene Faktoren, die mit einer guten Vernetzung der Akteure über Unternehmensgrenzen hinweg assoziiert sind. So sprechen etwa neun von zehn Supply Chain-Verantwortlichen (88 %) dem persönlichen Kontakt und Austausch zwischen den verschiedenen Partnern eine sehr große Bedeutung zu.

Effiziente Steuerungstools wie IT-Plattformen für die effiziente Zusammenarbeit innerhalb der Lieferkette bewerten vor allem größere Unternehmen mit 250 bis 1.000 Beschäftigten als erfolgsentscheidend (83 %).

Die Wirkung kollaborativer Zusammenarbeit auf die Sichtbarkeit innerhalb der Lieferkette halten die meisten Entscheider ebenfalls für besonders relevant: Dreiviertel der Befragten schätzen eine erhöhte Transparenz durch die gemeinsame Sicht auf die Lieferkette als erfolgsentscheidend ein. „Transparenz ist sowohl die Voraussetzung als auch das Ergebnis kollaborativer Prozesse – besonders, wenn sie digital unterstützt werden“, weiß Moritz Gborglah, Division Manager und Experte für digitale Transformation bei Hermes International, aus der Zusammenarbeit mit Kundenunternehmen. „Das Teilen von Daten und Informationen ermöglicht eine gemeinsame Steuerung, die gemeinsame Nutzung begünstigt wiederum das Sammeln von qualitativ hochwertigem Datenmaterial. So können kooperative Prozesse fortlaufend optimiert werden.“

Hemmnisse: Fehlende Vernetzung, hohe Kosten und wenig personelle Ressourcen

Der positiven Einschätzung stehen bei der Umsetzung kollaborativer Ansätze zahlreiche technische und organisatorische Hemmnisse gegenüber. Über alle Unternehmensgrößen hinweg schätzen mehr als die Hälfte der Befragten (57 %) den Zeit- und Kostenaufwand bei der Implementierung notwendiger Technologien als hinderlich ein. Der erfolgreichen Umsetzung stehen zudem technologische Herausforderungen im Weg, welche die Zusammenführung von Informationen und Daten erschweren. Dreiviertel der Verantwortlichen nennen in diesem Kontext inkompatible IT-Systeme und Datenformate.

Insgesamt bewerten die Verantwortlichen jedoch fehlende personelle Ressourcen für eine intensive Kooperation mit den Partnern als größte Blockade bei der Realisierung erfolgreicher Kollaboration (65 %). Als weitere Hemmnisse werden Sicherheitsbedenken beim Teilen von Daten mit anderen Akteuren in der Supply Chain (61 %) sowie eine fehlende Vernetzung mit Lieferanten und Handelspartnern (59 %) genannt.

Technologien: Plattformen und Cloud-Lösungen als Werkzeuge der Vernetzung

Hohe Wirksamkeit für Kooperation innerhalb der Lieferkette messen die Befragten digitalen Technologien bei, welche dem vereinfachten Austausch von Informationen und Daten zwischen verschiedenen Akteuren dienen. Besonders bei Unternehmen mit 250 bis 1.000 Beschäftigten wird das Potenzial vernetzender Systeme sehr hoch bewertet. So sagen fast alle der Befragten (91 %) in dieser Unternehmensgröße, digitale Plattformen wären bedeutend für das Monitoring interner und externer Supply-Chain-Daten. Mit 92 % erreicht der Einsatz von Cloud Computing und Plattformlösungen einen nahezu identischen Wert, die Bedeutung von ERP-Systemen wird von 83 % ebenfalls hoch eingeschätzt.

Das vollständige Hermes Barometer ist zu finden unter www.hermes-supply-chain-blog.com.