19.01.16 – Textildirektdruck — read English version
Der Markt wächst und wächst …
Eine Entwicklung, die im Papierdruck fast schon abgeschlossen scheint, erobert jetzt den Textildruck. Innerhalb des Segments Digitaldruck erfreut sich der Textildirektdruck immer größerer Beliebtheit. Der Trend hin zur Personalisierung von Kleidung hat bei Textilveredlern zu einer stetig steigenden Nachfrage nach Stick-, Siebdruck- und Digitaldrucksystemen geführt.
Die stetig steigende Zahl von Online-Anbietern für bedruckte Textilien ist nur ein Indikator für die Dynamik dieses Segments. Umsätze von 165 Milliarden US-Dollar wurden 2014 im Textildruck erwirtschaftet. Der Anteil digital bedruckter Textilien liegt noch im einstelligen Prozentbereich, aber von dieser überschaubaren Basis aus werden dem Marktsegment starke Wachstumsaussichten bescheinigt.
Auch wenn es geeignete Drucksysteme schon seit über einem Jahrzehnt gibt, ist die Beliebtheit digital bedruckter Kleidungsstücke deutlich gestiegen, seit stabile, zuverlässige und vielseitige Inkjet-Drucker verfügbar sind. Diese Geräte eignen sich hervorragend für Einzelexemplare und Kleinauflagen und sie sind sogar als Zusatzmodul für Siebdruckkarusselle oder -ovale verfügbar! So erhalten Benutzer das Beste aus beiden Welten und können mehrere Prozesse auf das gleiche Kleidungsstück anwenden.
Eine kürzere Zeit vom Design bis zum fertigen Kleidungsstück gehört derzeit zu den wichtigsten Faktoren, um den Endkunden von heute die gewünschten schnellen Produktionszeiten bieten zu können. Kunden können dabei sowohl Endverbraucher als auch Marken sein, die neue Designs ausprobieren oder Limited Editions anbieten möchten, ohne dass hohe Rüstkosten und Ausschussquoten entstehen.
Um diese Anforderungen erfüllen zu können, wurden mittlerweile zahlreiche industrielle Textildirektdrucksysteme entwickelt, die auch in drei Schichten im Einsatz bleiben können. Ergänzend dazu gibt es Einstiegssysteme, die eine kostengünstige Alternative zum Siebdruck bieten.
Für Einsteiger in diesem Segment gilt es, einige wichtige Punkte zu beachten, denn im Markt befinden sich viele Einstiegssysteme, teils für den Textildruck entwickelt, teils als Umbauten von Large-Format-Druckern für den Grafikmarkt. Scheinbar preisgünstige Geräte benötigen meistens teure Verbrauchsmaterialien (Literpreis für die Tinte beachten!). Bei einer durchschnittlichen Produktion von 30 bis 50 Shirts am Tag sind industrielle Systeme gegenüber einer Einstiegslösung häufig deutlich kostengünstiger.
Für Unternehmen, die sich nicht auf bestimmte Textiltypen beschränken möchten, bieten pigmentierte Tinten eine große Vielseitigkeit. Nahezu jeder Stoff kann damit bedruckt werden. Eine umweltfreundliche Lösung und ein Endprodukt, das viele der gängigsten Standards von heute erfüllt, darunter Öko-Tex 100 sowie die GOTS-Zulassung. Die Tinten müssen dann nach dem Druck im Allgemeinen mit Hilfe eines Heißlufttrockners getrocknet werden. Entsprechende Geräte werden von einer Reihe von Herstellern angeboten.
Im industriellen Segment ist es nicht unüblich, ca. zehn Prozent des Anschaffungspreises des Drucksystems zusätzlich als Budget für die Trocknungstechnik zu reservieren. Kornit Digital bietet mit seinen Direktdruck-Systemen z.B. eine Inline-Vorbehandlung. Während die Vorbehandlung bei anderen Systemen einen separaten Prozessschritt darstellt, der mit Hilfe von Sprühflaschen oder dedizierten Vorbehandlungsmaschinen erledigt werden muss, findet dieser bei Kornit im Drucksystem statt. Der eigentliche Druck wird dann – nass in nass – auf die noch feuchte Vorbehandlungslösung aufgebracht und beides gemeinsam im Heißlufttrockner getrocknet.
Digitaler Textildruck muss konstante, kräftige Farben liefern, die der Zeit standhalten – genau wie dies ja auch von den Kleidungsstücken selbst gefordert wird. Die Drucke müssen nicht nur abrieb- und kratzfest sein, sondern auch nach der regelmäßigen Wäsche noch eine gute Qualität und Haptik aufweisen. Die Textildirektdrucksysteme von Kornit Digital zeichnen sich durch den NeoPigment-Prozess aus, der all diese Kriterien erfüllt. Die gleichen Prinzipien setzt das Unternehmen bei seinem 1,8-Meter-Rollendrucksystem Kornit Allegro für die Industrie ein.
Da es mithilfe der Textildirektdrucktechnologie relativ einfach ist, hochwertige Textilien direkt vom Desktop aus zu produzieren, sind neue Ertragschancen für Unternehmen entstanden, die in einem Marktsegment mit unkomplizierten Just-in-Time-Bestellungen und schlanker Lagerhaltung arbeiten möchten. In Verbindung mit dem NeoPigment-Prozess von Kornit bringt diese Art von Textildruck die Vielseitigkeit von Print-on-Demand erst richtig zur Geltung – bei erweiterten Möglichkeiten für Start-ups und etablierte Unternehmen, die sich zusätzliche Ertragschancen erschließen möchten.
Weiteres Wachstum scheint dem ohnehin beachtlichen Markt für personalisierte Kleidung gewiss: Der Trend zu Personalisierung bei den Endkunden ist ungebrochen. Hinzu kommen immer größere Zahlen von Markenartiklern, die mit Limited Editions glänzen möchten. Kornit Digital ist auf die Zukunft des Textildirektdrucks bestens eingestellt – mit einer ganzen Reihe von Druckmaschinen für sämtliche Betriebsgrößen, die alle Vorteile digital bedruckter Kleidung nutzen möchten.
[Oliver Lüdtke]