23.12.25 – Recyclingfasern im Qualitätsvergleich — read English version

38. International Cotton Conference Bremen: Fokus Faserqualität

Die Konferenz zeigt, wie sich die Qualität recycelter Baumwolle verlässlich bewerten lässt. Fachleute aus Industrie und Forschung präsentieren Daten zu Faser- und Garnparametern, vergleichen die Ergebnisse mit Neuware und erläutern, warum angepasste Messtechnik für stabile Garnqualitäten entscheidend ist.

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Recycelte Baumwollfasern unterscheiden sich deutlich von Neuware – und das beeinflusst die Garnqualität spürbar. Auf der 38. International Cotton Conference Bremen zeigen Fachleute, welche Parameter wirklich zählen. © fivan / stock.adobe.com generiert mit KI

 

Wie recycelte Fasern die Garnqualität beeinflussen

Recyclingfasern gelten als Schlüssel auf dem Weg zu einer zirkulären Textilwirtschaft. Gleichzeitig wirft ihre Verarbeitung zentrale Qualitätsfragen auf: Wie schneiden sie gegenüber Neuware ab, und wie lassen sich ihre Eigenschaften zuverlässig messen? Die Session zeigt, dass herkömmliche Merkmale wie Faserlängenverteilung und Nissengehalt bei Recyclingmaterial nur begrenzt messbar sind. Das beschädigte und heterogene Strukturprofil macht angepasste Prüfverfahren erforderlich. Zusätzlich gewinnen Parameter wie der Anteil ungeöffneter Garnreste an Bedeutung.

Neue Prüfansätze aus Messtechnik und Labor

Textechno stellt Fortschritte in der Prüftechnik für mechanisch recycelte Fasern vor. Ziel ist es, durch optimierte Messtechniken die Qualitätssicherung im mechanischen Recycling zu verbessern und stabile Garnqualitäten zu ermöglichen. Mesdan untersucht den Einsatz von Laborgeräten wie Schredder, Kardiermaschine und Garnseparator. Die Versuche zeigen, dass gewebte Stoffe beim Zerkleinern widerstandsfähiger sind und längere Fasern behalten, während gestrickte Materialien stärker beschädigt werden und mehr Kurzfasern erzeugen. Vorteilhaft erwies sich die Anpassung der Maschinenparameter, etwa höhere Drehzahlen der Haupttrommel und niedrigere der Arbeitswalze. Laborversuche ermöglichen realitätsnahe Ergebnisse bei geringeren Materialverlusten.

Qualitätsunterschiede sichtbar machen

Uster Technologies zeigt anhand eines Vergleichs mit Neuware, dass die Qualität recycelter Baumwolle von der Herkunft und den Fasereigenschaften des Textilabfalls abhängt. Eine Matrix erfasst die Eigenschaften verschiedener Abfallarten und macht sichtbar, wie Produktionsparameter angepasst werden müssen und welche Auswirkungen dies auf Effizienz und Garneigenschaften hat. Ein weiterer Beitrag untersucht zwei mechanische Recyclingzyklen. Die ersten Ergebnisse zeigen eine deutliche Faserverkürzung im ersten Zyklus, während der Verlust im zweiten geringer ausfällt.

Das vorläufige Tagungsprogramm, die weiteren Meetings sowie die Möglichkeit der Registrierung finden Interessierte unter www.cotton-conference-bremen.de.