05.01.23 – Fasern — read English version

Carbon-Fasern werden in der Herstellung günstiger

Reißen Carbonfasern, kostet die Selektion der beschädigten Fasern Zeit und Geld. Die Überwachung der Produktionsprozesse durch KI macht die Herstellung günstiger und effizienter.

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Die glücklichen Gewinner des Nachwuchspreises – erste Reihe ganz links: Deniz Sin-an Yesilyurt. © VDMA

 

Bis zu 300 einzelne Faserstränge – also Bündel von einzelnen Fasern – müssen während der Herstellung gleichzeitig überwacht werden. Wenn Carbonfasern reißen, kostet es Zeit und Geld, die beschädigten Fasern auszusortieren. Dies ist nur ein Beispiel für verschiedene Fehler, die bei den Fasern während der Produktion auftreten können.

Deshalb brachte Nachwuchsingenieur Deniz Sinan Yesilyurt eine Kamera an der Carbonfaseranlage an, die Bilder verschiedener Faserfehler während der Produktion aufnimmt und in einer Datenbank sammelt. Die künstliche Intelligenz (KI) im Informationstechnologiesystem der Kamera wertet die Faserfehler aus, indem sie die Bildaufnahmen vorgegebenen Referenzfehlern zuordnet. Dabei erkennt sie verschiedene Faserfehler mit einer Zuordnungsgenauigkeit von 99 %. Der von Yesilyurt entwickelte Prozess kann auch für andere Bereiche eingesetzt werden, die chemische Fasern herstellen.

Für diese Idee erhielt der Nachwuchsingenieur am 6. Dezember 2022 den zweiten Preis des Nachwuchspreises „Digitalisierung im Maschinenbau“. Deniz Sinan Yesilyurt erhielt den Preis vom Verband für Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) in Frankfurt am Main. Er ist Bachelorabsolvent am Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen. Der vollständige Titel seiner Bachelorarbeit lautet: „Entwicklung einer Kl-gestützten Prozessüberwachung unter Verwendung von Machine Learning zur Erkennung von Faserbeschädigungen im Stabilisierungsprozess“.