11.05.21 – Kreislaufwirtschaft — read English version

Carl Weiske: Die rEvolution Hybrid Jacke

Carl Weiske stellt sich der Aufgabe, ein Recyclingnetzwerk aufzubauen, um gebrauchte Textilien zu hochwertigen Garnen zu recyceln.

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Meilenstein des Wear2Wear-Konsortiums: Die Herstellung einer rEvolution Hybrid Jacke aus Alttextilien und recycelten PET-Flaschen, die wiederum zu hochwertigen Funktionstextilien recycelt werden kann. © Carl Weiske

 
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Geschredderte Textilien © Carl Weiske

 
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Als Projekt für hochwertiges Textilrecycling arbeitet Carl Weiske als Mitglied des Wear2Wear-Konsortiums an dem Ziel, neue Bekleidungstextilien ausschließlich aus recyclingfähigen und sortenreinen Materialien herzustellen und diese in einen geschlossenen Textilkreislauf zu führen. Die Aufgabe des Unternehmens Carl Weiske ist dabei u. a. die Entwicklung einer Verfahrenstechnologie für das Upcycling der gesammelten und vorsortierten Textilien.

  • Wer von uns weiß denn nicht, dass wir in einer Welt mit endlichen Ressourcen leben?

  • Und trotzdem handeln wir sowohl im privaten als auch im wirtschaftlichen Bereich noch oft nach dem Motto „benutzen und dann wegschmeißen“.

  • Doch es braucht eine Lösung. Eine völlig andere Herangehensweise für eine nachhaltige Zukunft.

  • Lasst uns gemeinsam in Kreisläufen denken!

Thomas Weiske, Geschäftsführer Carl Weiske:

„Wir können nicht einfach die gelbe Tonne auskippen und recyceln.“

Nach bisher durchgeführten Untersuchungen zeigt sich, dass bestimmte Polymere mit Herausforderungen für das Recycling verbunden sind und daher substituiert werden müssen, was wiederum Auswirkungen auf Design und Konstruktion der Textilien hat. Neben der Vermeidung von Schadstoffen steht daher vor allem das Design der späteren Bekleidung im Fokus. Trims und Accessoires können beispielsweise durch mangelhaftes Design to Recycle zu ernsthaften Verunreinigungen und zu einer mangelhaften Performance des recycelten Produkts führen. Als Meilenstein des Wear2Wear-Konsortiums ist die Herstellung einer rEvolution Hybrid Jacke gelungen, die aus Alttextilien und recycelten PET-Flaschen besteht. Am Ende ihrer Lifetime kann sie komplett zu hochwertigen Funktionstextilien recycelt werden.

  • In anderen Branchen besteht die Herausforderung bei der Entwicklung des Design to Recycle-Konzepts für unterschiedliche Materialien, Ausrüstungen oder Materialmischungen.

  • Diese sind auch gemeinsam so zu definieren und zu entwickeln, dass ein späteres Upcycling möglich ist.

Nachhaltiges Handeln wird häufig mit Verzicht in Verbindung gebracht. Doch gut durchdachte und innovative Produkte können letztlich zum Erfolg der Kreislaufwirtschaft und zu einem Paradigmenwechsel führen.

Für diese „Mammutaufgabe“ sucht Carl Weiske noch Interessenten, die mit Unterstützung von Bayern Innovativ an dem angedachten ZIM-Netzwerk (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) zum Thema „Design2Recycle“ teilnehmen möchten.

Neben dem hochwertigen Textilrecycling setzt das Unternehmen Carl Weiske auch auf weitere nachhaltige Garne. Mit Greentex-Polyestergarnen aus gebrauchten PET-Flaschen kann im Vergleich zur herkömmlichen Polyesterherstellung Erdgas und Erdöl eingespart werden. Besonderer Fokus wird dabei auf die umfangreiche Überprüfung der Schadstoffe und die Rückverfolgbarkeit des Recyclingkreislaufs gelegt. Zukünftig soll es auch flammhemmendes Polyester aus recycelten PET-Flaschen geben.

Textile Kreisläufe sind neben der Bekleidungsindustrie auch in den Bereichen Automotive, Technik, Heimtextilien, Objektbereich & Co. denkbar. Das Unternehmen Carl Weiske stellt sich daher der Aufgabe, ein Recyclingnetzwerk aufzubauen, um gebrauchte Textilien aus unterschiedlichsten Branchen zu hochwertigen Garnen zu recyceln. Das klare Ziel ist auch hier: keine Schadstoffe und kein Müll in die Umwelt.

  • Das Prinzip der Kreislaufwirtschaft ist so konzipiert, dass bei der Produktion neuer Produkte kein Abfall oder Müll mehr anfällt. Es werden nur bereits vorhandene Ressourcen wieder und wieder verwendet. Ziel ist es, für Sekundärrohstoffe einen möglichst hohen Qualitätsstandard zu erreichen, um sie erneut recyceln zu können.

  • Ein wichtiger Aspekt für die nachhaltige Umsetzung des Kreislaufsystems ist zudem die Vermeidung von Schadstoffen in den Produkten.

  • Eine wachsende Zahl chemischer Stoffe werden bereits als umwelt- oder gesundheitsschädlich eingestuft.

  • Auch die EU-Kommission unterstützt das Ziel der Kreislaufwirtschaft mit dem GreenDeal und möchte bis 2050 klimaneutral werden.