09.12.22 – Gummiproduktion — read English version

Erneuerbare Füllstoffe auf Cellulose-Basis

In zwei Jahren intensiver Zusammenarbeit zwischen der Empa und der Dätwyler Schweiz AG im Rahmen eines Innosuisse-Projekts ist es gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, das die Welten von Cellulose und Kautschuk zusammenbringt.

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Es ist eine Herausforderung, mikrofibrillierte Cellulose (MFC) mit hydrophoben, d. h. wasserabweisenden, Kautschuken zu mischen. © Empa / Daetwyler Schweiz AG

 

In dieser kurzen Zeit konnte der gesamte Bogen von der Forschung bis zur industriellen Umsetzung gespannt werden. Das Verfahren ist inzwischen patentiert.

Die Substitution von petrochemischen Materialien durch solche, die aus erneuerbaren Rohstoffen gewonnen werden, ist ein wichtiger Schritt zur Steigerung der Nachhaltigkeit. Aus pflanzlicher Cellulose gewonnene Materialien sind vielversprechende Kandidaten für diesen Anwendungsbereich. Sie sind erneuerbar, reichlich vorhanden und weisen eine geringe Umweltbelastung auf. In der Gummiindustrie erhält mikrofibrillierte Cellulose (MFC) aufgrund ihrer hohen Steifigkeit, der Morphologie ihrer Fibrillen, ihrer geringen Dichte und ihrer mechanischen Eigenschaften viel Aufmerksamkeit. Sie hat damit ein hohes Potential, die Eigenschaften von Kautschuk-Compounds zu verbessern.

Industrielles Verfahren zur Oberflächenmodifizierung von MFC

Es ist jedoch eine Herausforderung, MFC mit hydrophoben, d. h. wasserabweisenden, Kautschuken zu mischen. Zusammen mit dem Entwicklungspartner Empa hat Dätwyler ein industrielles Verfahren zur Oberflächenmodifizierung von MFC entwickelt, um diese Herausforderung zu lösen. Erste Versuche sahen den Ersatz von petrochemischen Aramidfasern durch modifizierte MFCs vor.

Die Ergebnisse zeigen eine gute Kompatibilität zwischen dem MFC-Füllstoff und der Kautschuk-Matrix mit starker Verstärkungswirkung, die sogar besser ist als die, die mit herkömmlichen erdölbasierten Aramidfasern erreicht wird. Die Entwicklung dieser neuartigen Füllstoffe wird ein wichtiger Schritt zur Steigerung der Nachhaltigkeit von Gummiprodukten wie z. B. Pumpenmembranen sein.

„Dieses Projekt ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie wertvoll die Unterstützung von Innosuisse für solche erfolgreichen Innovationsprojekte ist, die durch neuartige Produkte und Verfahren nicht nur die Unternehmen selbst, sondern letztlich auch den ganzen Standort Schweiz stärken und wirtschaftlich voranbringen“, sagt Empa-Forscher Thomas Geiger.