28.11.24 – Studie von Fairtrade India
Fairtrade-Bio-Baumwolle hat beste Umweltbilanz
Biologisch angebaute Fairtrade-Baumwolle aus Indien verursacht deutlich weniger Treibhausgasemissionen als konventionelle Bio-Baumwolle. Dies belegt eine neue Studie.
Einer aktuellen Studie zufolge schneidet Baumwolle, die sowohl Fairtrade- als auch Bio-zertifiziert ist, in den Bereichen Treibhausgasemissionen, Wasserverbrauch und Verwendung von Chemikalien deutlich besser ab als konventionelle sowie rein biologisch angebaute Baumwolle.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie im Überblick:
Fairtrade-Bio-Baumwolle verursacht 45 % weniger Treibhausgasemissionen als nicht-fair gehandelte Baumwolle, die entweder mit ökologischen oder konventionellen Methoden angebaut wird (862 kg CO2 pro Hektar im Vergleich zu 1.563 kg CO2 pro Hektar).
96 % der Landwirte, die Fairtrade-Bio-Baumwolle anbauen, verzichten gänzlich auf den Einsatz chemischer Mittel. Bei konventionellen Farmen sind es 60 %.
Fairtrade-Bio-Baumwollfarmer verbrauchen 14 % weniger Wasser als konventionelle Farmer, was die effiziente Nutzung natürlicher Ressourcen unterstreicht (Wasserfußabdruck 4.410 l/kg Baumwolle gegenüber 5.156 l/kg).
Nur 5 % von den erfassten Farmern, die bereits Fairtrade und Bio-Baumwolle anbauen oder dabei sind, auf Bio und Fair umzustellen, verwenden synthetische Stickstoffdünger, im Vergleich zu mehr als neun von zehn konventionellen Bauern. 76 % der Fairtrade-Bio-Bauern setzen organische Düngemittel ein, die die Bodengesundheit verbessern und die Wasserverschmutzung und Kohlenstoffemissionen verringern.
Die Studie ergab ebenfalls, dass die Fairtrade- und Bio-Zertifizierung den Baumwollproduzenten wirtschaftliche Vorteile bringt, die sich in den Erträgen und den erzielten Preisen niederschlagen. Fairtrade-Bio-Bauern verdienen im Durchschnitt rund 5 % mehr als andere Farmer (898,80 US-Dollar pro Tonne Saatbaumwolle im Vergleich zu 858 US-Dollar).
Zur Studie:
Die Studie wurde von Fairtrade India in Auftrag gegeben und vom Beratungsunternehmen Global Agrisystems durchgeführt. Sie wurde von der Europäischen Kommission im Rahmen des Switch-Asia-Projekts „Switching to Green and Fair Fashion“ finanziert und hat die Umweltauswirkungen des Baumwollanbaus von Fairtrade-zertifizierten Kleinbauernfamilien in den indischen Bundesstaaten Gujarat, Telangana, Madhya Pradesh, Punjab, Odisha und Tamil Nadu untersucht.
Die Studie verglich vier Gruppen von Farmen aus der 850-Farmen-Stichprobe: Fairtrade- und Bio-zertifizierte Farmen plus Fairtrade-Farmen in Umstellung auf Bio, nur Fairtrade- und Bio-zertifizierte Farmen, Nicht-Fairtrade-Farmen, die konventionelle oder ökologische Anbaumethoden anwenden und Nicht-Fairtrade-Farmen, die nur konventionelle Anbaumethoden anwenden.