10.12.18 – Funktionstextilien — read English version
Taiwans Textilbranche behauptet sich mit Innovationen
Bei Funktionstextilien gehört Taiwan international in die Top-Liga. Damit das so bleibt, investieren die Branchenhersteller in moderne Ausrüstung und Innovationen, in neue Kapazitäten sowie Forschung und Entwicklung.
Die Nachfrage nach Funktionstextilien nimmt in der Sport-, Freizeit- und Schuhindustrie zu. In anderen Branchen, wie in der Automobil- und Medizinbranche, bei Baumaterialien und landwirtschaftlichen Hilfsmitteln, kommen diese auch vermehrt zum Einsatz. Dabei sind Funktionaltextilien meist nicht als Taiwan-Produkte erkennbar.
Zu den größten Textilherstellern der Insel gehört das Unternehmen Far Eastern New Century (FENC). Dessen Erzeugungskapazität befindet sich heutzutage hauptsächlich im Ausland mit Produktionen in China, Japan, den USA und Vietnam. In Taiwan baut FENC ebenfalls die Kapazität aus. In einem Joint Venture mit der deutschen Freudenberg werden seit 1987 Spinnvliesstoffe aus Polyester für den asiatischen Markt hergestellt.
Taiwans Textilhersteller importieren ihre Ausrüstung vor allem aus China, Japan und Deutschland. Taiwans Importe aus Deutschland zogen in den ersten sechs Monaten 2018 um 24,3 Prozent an und überstiegen mit 42,5 Millionen US-Dollar die Lieferungen aus Japan.
Die Textilhersteller investieren überwiegend in neue Kapazitäten außerhalb Taiwans. So erweitert FENC 2018 seine Kapazität für PET (Polyethylenterephthalat) und Terephthalsäure (PTA), die unter anderem für die Herstellung von Synthesefasern benötigt werden. Zusammen mit einem indonesischen und einem mexikanischen Partner kaufte FENC zwei neue Werke eines bankrotten US-Unternehmens in West Virginia und Texas auf. Damit sinkt unter anderem das Risiko möglicher Handelsbeschränkungen und umgekehrt steigt die Chance, von Freihandelsabkommen zu profitieren. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt ist Vietnam. Neue Investitionen in China sind hingegen vor allem wegen steigender Lohnkosten selten geworden.
In Taiwan finden sich die Hauptquartiere der oftmals familiengeführten Textilunternehmen. Hier werden die Einkaufs- und Marketingentscheidungen getroffen und nicht zuletzt Forschung und Entwicklung betrieben. Beispielsweise entwickeln gegenwärtig mehrere Hersteller smarte Textilien, in denen etwa Temperaturkontrolle, Herz- oder Ortungsfunktionen integriert sind.
Quelle: Germany Trade & Invest