22.08.15 — read English version

Neues Recycling mit Zukunft

Schematische Darstellung des entwickelten Recyclingprozesses für textile Mischgewebe Photo: ITA

Schematische Darstellung des entwickelten Recyclingprozesses für textile Mischgewebe Photo: ITA

 

Das Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University (ITA) entwickelt mit den zwei Industriepartnern RVN Textilrecycling GmbH, Neuenmarkt, sowie Forschung Umwelt Farbe, Hennef, einen neuen Ansatz des Textilrecyclings. Jedes Jahr fallen 14 bis 16 Mio. Tonnen PES/Baumwollmischgewebe als Abfall an, insbesondere aufgrund der schnelllebigen Modeindustrie. PES-Fasern basieren auf fossilen Rohstoffen.

Ihre Gewinnung sowie ihre Herstellung in der Primärspinnerei sind mit hohem Energieaufwand verbunden. Außerdem werden für jedes Kilogramm Baumwolle rund 10.000 Liter Wasser benötigt. Ziel des Projektes ist es, die Baumwolle zunächst aus dem Mischgewebe zu lösen. Die recycelten PES-Stapelfasern werden anschließend aufbereitet und mittels Karde geöffnet. Zunächst erfolgt die Bandherstellung mit dem Beimischen von frischen Baumwollfasern zu recycelten PES-Fasern in einem Verhältnis von 50/50, um geeignete Parameter für das Rotorspinnverfahren zu identifizieren.

Im Folgenden wird der PES-Stapelfaseranteil auf 100 Prozent erhöht. Die hergestellten Garne werden labortechnisch untersucht (Zugfestigkeit, Haarigkeit, Gleichmäßig, Feinheit). Die neuen rPES-Garne werden des Weiteren gefärbt und zu einem gestrickten Demonstrator verarbeitet und anhand eines Gestricks aus virgin PES-Stapelfasergarnen evaluiert. Mögliche Anwendungsgebiete sind beispielsweise Bekleidung, Berufsbekleidung oder Heimtextilien.

[Marie-Isabel Popzyk, Karl Heinz Zeitler, Rainer Casaretto, Volker Niebel, Thomas Gries]

[ www.ita.rwth-aachen.de]