23.11.18 – Mattes und Ammann — read English version
Schon immer nachhaltig
Mattes und Ammann überzeugt in aller Ruhe mit verlässlicher Kontinuität und hoher Qualität. Nachhaltigkeit steht schon immer auf der Agenda.
Die jährlich 45 Millionen Quadratmeter Textil aus Schwaben überzeugen weltweit ohne lautes Werbetammtamm. Und das hat viele Gründe, wie Firmeninhaber Christoph Larsén-Mattes erklärt: „Wir tätigen zum Beispiel zahlreiche Investitionen, die im Grunde überproportional teuer sind. Investitionen, die in einem Konzern sicher nicht getätigt würden, weil der Return on Invest inakzeptabel ist. Da wir das als Mittelstand aber seit Jahrzehnten genau so machen, ist die Summe aller Projekte heute ein für den Wettbewerb nahezu uneinholbarer Vorteil.“ Ist etwas nachhaltig, deutet es das Wörterbuch als etwas, das sich auf längere Zeit stark auswirkend zeigt. Nichts anderes macht das Unternehmen seit Jahrzehnten.
Gute Abfalltrennung
Das inhabergeführte Familienunternehmen liegt an der europäischen Wasserscheide Rhein-Donau und schmiegt sich entspannt in den Erholungsort Tieringen ein. Ringsherum ist Natur. Das macht ein Unternehmen nicht zwingend zum Ökobefürworter, doch bei Mattes und Ammann wird eben nicht nur der Abfall sortiert. Aber auch. „Interessant ist, dass wir bei unserer Abfalltrennung mittlerweile vielfach festgestellt haben, dass auch ein zunächst kostenverursachendes Projekt nach ein paar Jahren sehr wohl Ertrag einspielt,“ weiß auch Werner Moser, Prokurist und Direktor/Verkauf des Unternehmens. 2018 erschien die 24. betriebliche Ökobilanz und der 18. Nachhaltigkeitsbericht. Auf Ökopapier. Natürlich ist Mattes und Ammann in vielfacher Weise zertifiziert und besitzt darüber hinaus auch das Gütesiegel der Europäischen Union EMAS: weltweit das anspruchsvollste System für nachhaltiges Umweltmanagement. Niemand zwingt das Unternehmen, sich derart intensiv mit der Nachhaltigkeit auseinander zu setzen. Und doch legt der Textiler immer wieder seine Absichten und seine Ziele offen, stellt Veränderungen vor, gibt in detaillierten Tabellen Entwicklungen preis oder beschreibt sein großes Nachhaltigkeitsprojekt Marlene.
Eine Brennnessel mit Potential
Marlene ist die eingetragene Marke von Mattes und Amman für eine Brennnessel. Eine besondere Brennnessel, deren Faser derart lang und weich ist, dass sie einen idealen Textilrohstoff darstellt. Vor rund acht Jahren startete ein Projekt, bei dem sich die Schwaben das ehrgeizige Ziel setzten, die Baumwolle – immerhin eins der Hauptmaterialien der Produktion – punktuell zu ersetzen. Nun sind Hanf, Flachs und auch Nesselfasern seit Jahrhunderten bekannte Faserrohstoffe. In Manufakturen funktioniert die Verarbeitung durchaus, aber Mattes und Ammann liefert in großem Stil Textil, das z. B. bei der Deutschen Bahn, Airbus, Daimler und in unzähligen weiteren Industriezweigen eingesetzt wird. Hier geht es um die industrielle Skalierung. Begleitet von der ARD und von unzähligen Fach- und Publikumsmedien nicht nur in Deutschland, nimmt die Öffentlichkeit Notiz von diesem herausragenden Projekt. Ein Projekt, das bis heute andauert und eben nur ein Beispiel für die nachhaltige Idee ist, denn wenn es wirklich gelingt, die herausragenden Eigenschaften der Nesselfasern industriell zu extrahieren, um daraus tadellose Garne zu spinnen, hat dies ernsthafte Auswirkung auf die gesamte Baumwollindustrie. Weltweit.