21/09/2022 – Inflation

Weniger Spontankäufe, weniger Mode, weniger Marken

Drei Viertel der Deutschen gehen sparsamer mit ihrem Geld um und viele haben ihr Einkaufsverhalten geändert. Gespart wird vor allem auch bei Kleidung und Mode.

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70 % der Deutschen sagen, dass sie mit ihrem Geld nicht mehr auskommen. © William Barton/stock.adobe.com

 

70 % der Deutschen geben an, vor dem Hintergrund der aktuellen politischen und wirtschaftlichen Situation nicht mit dem monatlich zur Verfügung stehenden Geld auszukommen. Im Schnitt haben die Deutschen am Monatsende eine Lücke von 177 Euro im Portemonnaie.

Fast drei Viertel der Deutschen (74 %) sind darauf bedacht, sparsamer mit ihrem Geld umzugehen. 70 % kaufen mit Zurückhaltung. 38 % achten darauf, nur notwendige Mengen zu kaufen. 16 % hingegen geben an, dass sie sogar mehr kaufen als in den Vorjahren, weil sie mit weiteren Preissteigerungen rechnen.

Als mögliche Ursache ihres veränderten Einkaufsverhaltens geben 67 % der Befragten, die ihr Einkaufsverhalten geändert haben, an, dass alles teurer geworden ist und sie daher preiswerter einkaufen müssen. 40 % stellen schon jetzt Engpässe in ihrem finanziellen Budget fest und 35 % befürchten langfristige Engpässe. Jeder Vierte (24 %) hatte schon einige Male deutlich vor Monatsende kein Geld mehr zur Verfügung.

Sparen über alle Bereiche hinweg

Fast die Hälfte der Sparer (48 %) versucht, an möglichst vielen Stellen Geld einzusparen. Überlegtes Einkaufen und das Vermeiden von Spontankäufen geben 47 % als konkrete Verhaltensänderung an. 42 % versuchen, insgesamt preiswerter einzukaufen. 33 % ersetzen teure Markenprodukte durch günstigere Handelsmarken und 29 % geben an, weniger Produkte zu kaufen, sich also im Konsum insgesamt einzuschränken.

Gespart wird vor allem in den Bereichen Kleidung und Mode (23 %), Lebensmittel (18 %), Urlaub (16 %) und Haushalt und Freizeitgestaltung (14 %). Auf die Mobilität mit dem Auto will nur jeder zehnte (11 %) verzichten und im Bereich Wohnen und Sport schränken sich jeweils nur 7 % der Sparwilligen ein.

Darüber hinaus wollen die Sparer auch bei Alltagsaktivitäten Geld einsparen, um am Monatsende mehr übrig zu haben. Neben dem sparsameren Einkaufen (89 %) wollen 60 % der Sparer auf ihren Energie- und Stromverbrauch im Alltag achten, und die Hälfte (51 %) möchte sparsamer mit Wasser umgehen. Ein Viertel (25 %) gibt an, beim Kauf von Produkten auch gebrauchte oder generalüberholte (refurbished) Ware in Betracht zu ziehen.

Zwei Drittel der Deutschen planen Kauf von gebrauchten und generalüberholten Produkten 72 % der Deutschen können sich aktuell und zukünftig den Kauf von gebrauchten und generalüberholten Produkten vorstellen. An erster Stelle stehen hierbei Bücher (35 %), gefolgt von Autos (29 %) und Fahrrädern (26 %) sowie Kleidung, Schuhe und Accessoires (26 %).

  •  Die Umfrage: Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH im Auftrag von Ebay, an der vom 19. bis 22. August 2022 2.082 Personen teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.