17/10/2025 – Hochschule Niederrhein

Nachhaltige Textilfarben aus Bakterien

Bakterien statt Chemie: Ein internationales Forschungsprojekt mit 16 Partnern entwickelt biogene Farbstoffe für die Textilindustrie. Die HSNR Mönchengladbach untersucht dabei erstmals das Färbepotenzial von Mikroorganismen.

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Das Projekt „DyeAnotherWay“ zeigt, wie interdisziplinäre Forschung und internationale Kooperationen die Textilindustrie nachhaltiger gestalten können. © Jenny Bürger / Hendrik van Amstel

 

Neue Wege in der Textilveredelung

Die Textilindustrie steht vor einem Paradigmenwechsel: Das EU-Projekt „DyeAnotherWay" erforscht bakterielle Farbstoffe als umweltfreundliche Alternative zu petrochemischen Färbemitteln. Die Hochschule Niederrhein (HSNR) in Mönchengladbach beteiligt sich an diesem wegweisenden Vorhaben, das Teil der renommierten Marie Sk?odowska Curie Actions ist.

Bakterien als Farbstoffproduzenten

Prof. Dr.-Ing. habil. Maike Rabe, Leiterin des Forschungsinstituts „FTB" Textilveredelung und Ökologie an der HSNR, betritt mit ihrem Team wissenschaftliches Neuland. Gemeinsam mit der Technischen Universität Wien untersuchen die Forscher, inwieweit von Bakterien produzierte Farbstoffe für das Färben von Fasern nutzbar sind. „Das ist auch für uns Neuland. Wir haben bereits mit nachhaltigen Farbstoffen aus Pflanzenresten geforscht, aber nicht mit bakteriellen Farbstoffen", erklärt Rabe.

Internationale Forschungskooperation

Das weltweite Netzwerk umfasst 16 Industriepartner und Universitäten aus Europa, Nord- und Südamerika. Ziel ist es, petrochemische Farbstoffe durch nachhaltige biogene Alternativen zu ersetzen und den ökologischen Fußabdruck der Farbstoffproduktion deutlich zu reduzieren. Das Projekt deckt den gesamten Prozess ab: von der Identifizierung farbstoffproduzierender Bakterien über die Charakterisierung ihrer Pigmente bis zur ökologischen und ökonomischen Bewertung.

Förderung durch EU-Exzellenzprogramm

Die Finanzierung erfolgt über die Marie Sk?odowska Curie Actions, ein prestigeträchtiges EU-Programm zur Förderung internationaler Wissenschaftlerkarrieren. Das Programm ist Teil von Horizon Europe und soll den Forschungsstandort Europa stärken sowie einen Pool europäischer Spitzenforscher schaffen.