27.12.23 – Wegen sinkender Umsätze — read English version
Groz-Beckert: Kurzarbeit ab 1. Januar 2024
Das Familienunternehmen Groz-Beckert geht zum 1. Januar 2024 in Kurzarbeit. Die Gründe erläutert es textile network in einem Statement.
Groz-Beckert gilt als weltweit führender Anbieter von industriellen Maschinennadeln, Präzisionsteilen und Feinwerkzeugen sowie Systemen und Dienstleistungen für die Herstellung und Fügung textiler Flächen. Wie das Unternehmen auf Anfrage von textile network mitteilt, sei der Schritt der Kurzarbeit notwendig, „um die Kostensituation nach über einem Jahr mit sinkenden Umsätzen an die Marktlage anzupassen“.
Der wirtschaftliche Aufschwung nach der Coronakrise habe bereits Ende des Jahres 2022 an Fahrt verloren, heißt es in der Stellungnahme des Unternehmens. Im Jahresverlauf 2023 habe sich die Konjunktur weiter abgeschwächt. Die starke Inflation habe sich zunehmend negativ auf den privaten Konsum ausgewirkt. Zudem hätten das geopolitische Klima sowie die steigenden Zinsen in zahlreichen Industriezweigen auf die Investitionsbereitschaft von Unternehmen gedrückt.
„Diese Konsum- und Investitionszurückhaltung zeigt sich spürbar in der Textil- und Bauindustrie und somit in den Umsätzen der Groz-Beckert Unternehmensgruppe. Die Umsätze gingen in den beiden Geschäftsbereichen Textile Tools (Produkte für die Textilindustrie) und Engineered Textiles (Produkte für die Bauindustrie) im Vergleich zum Vorjahr spürbar zurück. Auf Basis dieser Entwicklungen hat sich Groz-Beckert dazu entschieden, am Stammsitz in Albstadt, zum 1. Januar 2024 in Kurzarbeit zu gehen. Die Arbeitszeit wird um 20 % reduziert.“
Die Kurzarbeit beginnt laut Groz-Beckert mit einer Schließwoche in der ersten Kalenderwoche 2024. Von diesem Schritt sei die Nadelproduktion zunächst ausgenommen, um den Umzug ins neue Produktionsgebäude zu bewältigen. Die Marktlage werde fortlaufend analysiert und bewertet. Aktuell rechnet Groz-Beckert damit, dass die Kurzarbeit bis inklusive April 2024 aufrechterhalten wird.
Groz-Beckert erwirtschaftete im Jahr 2022 mit weltweit rund 9500 Mitarbeitern 814 Mio. Euro Umsatz. Das Unternehmen ist mit Vertretungen, Produktions- und Vertriebstochtergesellschaften in mehr als 150 Ländern aktiv.