03.05.23 – Personalie
Staffelstab-Übergabe in der größten Forschungsabteilung des TITK
Zum 30. April 2023 verabschiedete sich Dr. Frank Meister in den wohlverdienten Ruhestand. Seit diesem Monat hat die größte Abteilung des Thüringischen Instituts für Textil- und Kunststoff-Forschung Rudolstadt (TITK) daher einen neuen Chef. Philipp Köhler, sein bisheriger Stellvertreter, übernimmt nun den Bereich Native Polymere und Chemische Forschung – und damit ein fast 60-köpfiges Team aus Wissenschaftlern, Technikern und Laboranten.
Als promovierter Polymerchemiker wirkte Dr. Frank Meister knapp 30 Jahre am größten wirtschaftsnahen Forschungsinstitut Thüringens. Bereits nach drei Jahren wurde er stellvertretender Abteilungsleiter, 2001 dann Chef der Chemischen Forschung am TITK.
Mit den besten Wünschen für die Zukunft verabschiedete der geschäftsführende Direktor des TITK, Benjamin Redlingshöfer, den Abteilungsleiter. „Dr. Frank Meister hat in seiner langen und bemerkenswerten Laufbahn maßgeblich dazu beigetragen, dass die TITK-Gruppe heute so solide aufgestellt ist und gerade durch die Celluloseforschung weltweit eine hohe Anerkennung als kompetenter und vertrauenswürdiger Forschungspartner genießt. Mit Philipp Köhler setzt nun eine überzeugende und noch dazu sehr sympathische Führungspersönlichkeit die erfolgreiche Arbeit dieser wichtigen Abteilung fort.“
Dr. Frank Meister hat seinen Nachfolger bereits seit knapp drei Jahren Schritt für Schritt auf diese Aufgabe vorbereitet. „Er ist ein exzellenter Wissenschaftler mit sehr genauen Vorstellungen von seiner eigenen Entwicklung. Und er ist mit einer hohen sozialen Kompetenz ausgestattet“, begründet Meister seine Wahl. Philipp Köhler, mit 33 Jahren nun einer der jüngsten Abteilungsleiter, die das TITK je hatte, ist sehr dankbar für diese Chance und auch für die Art und Weise, wie er an seine neue Position herangeführt wurde.
Der gebürtige Saalfelder war im September 2014 ans TITK gekommen – direkt nach dem Studium der Werkstofftechnik an der Ernst-Abbe-Hochschule Jena. Mit dem „Master of Engineering“ in der Tasche hatte seine Initiativbewerbung auf Anhieb Erfolg. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter übernahm er bestehende Projekte und half unter anderem mit, die vorhandenen Produkte mit Funktionsfasern weiter zu verbessern. Aktuell schreibt er bei Professor Chokri Cherif an der TU Dresden seine Doktor-Arbeit. Auch darin geht es übrigens um alternative Materialien für die Faserherstellung.
Dass es darauf ankommt, nicht nur im Hier und Jetzt zu leben, sondern den Blick schon voraus zu richten, ist ein Prinzip, das er unbedingt beibehalten will. „Denn auch nachwachsende Rohstoffe wie Holz sind nur begrenzt verfügbar. Deshalb müssen wir uns schon heute Gedanken machen, was danach als Faserrohstoff dienen könnte.“ Zum Beispiel Proteine oder Bakterien-Zellulose, sagt Köhler. „Da, wo andere suchen, müssen wir schon Lösungen durchdacht und industrietaugliche, anwendbare Prozesse parat haben, die noch dazu nachhaltig und ressourceneffizient sind.“