18.03.19 – Topp Textil — read English version

Neues Extrusionsverfahren mit Fördergeldern realisiert

Die neue Beschichtungstechnologie ermöglicht im Extrusionsverfahren, Kunststoff zu schmelzen und anschließend mit hohem Druck auf das Textil zu spritzen.

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Feiner, gleichmäßiger und ökologischer! Die neue Beschichtungstechnologie von Topp Textil © Topp Textil

 
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Geschäftsführer Stefan Topp: „Wir können mit der neuen Anlage nicht nur feiner und dünner arbeiten, sondern vor allem eine total gleichmäßige Beschichtung auf elastische Textilien auftragen.“ © Topp Textil

 

Geschäftsführer Stefan Topp

„Wir können dadurch nicht nur feiner und dünner arbeiten, sondern vor allem eine total gleichmäßige Beschichtung auf elastische Textilien auftragen. Ohne zusätzliche Fördermittel hätten wir uns das Projekt wahrscheinlich jedoch nicht geleistet.“

Wird das mit der neuen Anlage hergestellte Textil anschließend als Band oder Stoff in der Breite von 0,5 bis 180 cm etwa an Armaturenbrettern von Autos oder an deren Türen und Lehnen verwendet, schlägt es auch nach Jahren und starker Benutzung keine Wellen oder scheint durch, wie es beim herkömmlichen Verfahren der Fall sein kann.

Bisher wurde eine dünne Kunststofffolie auf das Textil geklebt. Das funktionierte nicht immer exakt und einwandfrei. Weiterer Pluspunkt der neuen Technologie: Sie ist ökologischer!

Kein Abfall der Schutzfolie, keine Transportwege zwischen Folienherstellung und Extrusion. Zudem sinkt der benötigte Energieaufwand um die Hälfte.

Entwicklungsprojekte sind teuer

Doch der Erfolg von Entwicklungsprojekten ist nicht garantiert und mit einem hohen Risiko verbunden. Allein der Prototyp der Maschine von Topp Textil kostet rund eine Million Euro, hinzu kommen Personal- und Materialkosten. Früher hat Stefan Topp an Wirtschaftsförderung keinen Gedanken verschwendet, schließlich müsse ein mittelständisches Unternehmen marktorientiert handeln und sich nicht in der Förderungsbürokratie aufreiben, so seine Haltung.

Dann lernte er vor sechs Jahren den PFIF-Geschäftsführer Michael Stöhr und seine Mitarbeiterin Judith Cudaj kennen. Das Lahrer Unternehmen mit seinen 20 Mitarbeitern versteht es, Förderprogramme zu lesen, gleich ob sie von Land, Bund oder EU aufgesetzt werden. Dass die Zusammenarbeit fruchtbar ist, zeigt unter anderem, dass in den vergangenen fünf Jahren sieben Projekte von Topp mit einem Volumen von 1,1 Millionen Euro gefördert wurden. Die Fördermittel für das Extrusionsverfahren stammen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Innovationen sichern die Existenz

„Wir leben von Innovationen und besitzen eine hohe Problemlösungskompetenz“, sagt Topp, der in dritter Generation das 1945 gegründete Unternehmen führt. Zum einen sind die Außendienstler des Duracher Unternehmens oft in der Produktion seiner Kunden zu finden. Denn vor allem dort erfahren sie von Schwierigkeiten oder Wünschen. Auf diesem direkten Kundenkontakt beruhen rund 90 Prozent der Innovationen. Zum anderen pflegt das Unternehmen mit seinen 200 Mitarbeitern in Deutschland, Italien und Rumänien ein enges Netzwerk, zu dem vier Forschungsinstitute und rund 50 Partner gehören, die „ähnlich ticken“ – auf dieser Vertrauensbasis unterstützen sich die Mittelständler gegenseitig, obwohl sie teilweise miteinander konkurrieren.

Stefan Topp über die Zusammenarbeit mit PFIF: „Die Kommunikation ist schnell und unkompliziert.“ Zudem profitiert er von der strategischen Beratung und dem PFIF-Netzwerk – in den 20 Jahren seit Unternehmensgründung haben die Lahrer in 2.000 Projekten für rund 1.000 Mittelständler Fördergelder akquiriert.

von Jens Gieseler