22/03/2021 – Umsatz und Zahl der Mitarbeiter legen zu

Sandler: Wachstum trotz Corona

Anforderungen innerhalb des Unternehmens verschieben sich aufgrund der Corona-Pandemie deutlich. Zusätzliche Kapazitäten für Vliesstoffe für Schutzmasken.

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„Durch die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Krisenjahr 2020 ist unsere gewachsene Belegschaft dafür hervorragend gewappnet“, sagt Dr. Christian Heinrich Sandler. © Sandler AG

 

Trotz der Pandemie blickt Sandler auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurück. Der Vliesstoffspezialist steigerte seinen Jahresumsatz von 322 auf 328 Mio. Euro und stellte 60 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Die Belegschaft der Firmengruppe wuchs damit auf 940; dazu gehören 19 Auszubildende, die 2020 ihre Berufslaufbahn begannen. Mit erweiterter Belegschaft startete Sandler durch, um einen Beitrag im Kampf gegen das Coronavirus zu leisten. Dabei konnten die Spezialisten aus Oberfranken ihre jahrzehntelangen Erfahrungen im Bereich Filtration wirkungsvoll einsetzen: Sandler bündelte die Kräfte, um so viel Vliesstoff für Atemschutzmasken zu produzieren wie möglich. Die Versorgungsengpässe mit Masken während der ersten Phase der Pandemie verschärften sich indes schnell und dramatisch.

Vorstandsvorsitzender Dr. Christian Heinrich Sandler:

„Im April entschlossen wir uns kurzerhand für die Investition in eine weitere Anlage zur Fertigung von Vliesen für Atemschutzmasken.“

In Rekordzeit entstand die neue Anlage am Stammsitz in Schwarzenbach an der Saale (Landkreis Hof). Schon im August 2020 startete die Produktion, und von September an lief die Vliesstoffstraße 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche.

  • Seit Mai vergangenen Jahres bringt das Unternehmen Sandler seine Kompetenzen als Gründungsmitglied des Masken-Verbundes Bayern ein.

  • Daraus resultiert eine vollständig bayerische Wertschöpfungskette, die die medizinischen Produkte für den Einsatz gegen Corona herstellt.

Mit dem Virus veränderten sich die Anforderungen der Märkte an Sandler rasant. In den Bereichen Automobilindustrie und Möbelfertigung entwickelte sich die Auftragslage im zweiten Quartal 2020 rückläufig. Derweil stieg die Nachfrage in anderen Segmenten, wie Vliese für Desinfektionstücher oder persönliche Schutzausrüstung, deutlich. Gleichzeitig investierte Sandler erheblich in die Modernisierung von Arbeitsplätzen und in die Sanierung von Werksgebäuden. Schwerpunkte des Ausbaus von Produkten lagen unter anderem in den Bereichen Bauindustrie und Hygieneartikel. Zudem erweiterte das Unternehmen seine Kollektion effizienter Schalldämm-Materialien für Büro- und Raumakustik.

Sandler sah sich indes mit einer weiteren coronabedingten Herausforderung konfrontiert:

  • Das Virus und die damit verbundenen Reisebeschränkungen wirkten sich auch auf die Niederlassung Sandler Nonwoven Corporation in Perry im US-Bundesstaat Georgia aus.

  • In einem zweiten, für diesen Zweck neu errichteten, Betriebsgebäude galt es, eine weitere Produktionsanlage zu installieren.

  • Für den strategischen Ausbau der US-Tochter müssen regelmäßig Spezialisten vom oberfränkischen Hauptsitz in die Vereinigten Staaten reisen, was sich aber durch die Reisebeschränkungen verzögerte.

  • Das US-Team musste sich zunächst eigenständig um den Aufbau kümmern, seit Herbst 2020 konnten die Experten aus Deutschland wieder einreisen und mithelfen.

  • Ende Dezember 2020 gingen dann die ersten Testläufe an der neuen Fertigungslinie über die Bühne.

  • Derzeit befindet sich die Inbetriebnahme in der finalen Phase.

Schwankungen der Rohstoffpreise und Frachtkosten

Zusätzlich zur Sorge um die Aufrechterhaltung von Lieferketten prägten erhebliche Schwankungen der Rohstoffpreise und Frachtkosten das Geschäftsjahr 2020. Vorstandschef Dr. Sandler sieht im Teamgeist den Grund dafür, warum das Unternehmen die angespannte Lage so erfolgreich meistern konnte: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus von Absatzrückgängen betroffenen Bereichen griffen beherzt dort mit ein, wo das Geschäft brummte, etwa in der Produktion von Vliesstoff für Masken.

Nachhaltigkeit

Diesem Anliegen folgte das Unternehmen auch 2020 mit dem Ausbau beider Standorte und mit innovativen Produktlösungen zur Schonung wertvoller Ressourcen. Dabei setzt Sandler unterschiedliche Naturfasern und recycelbare Materialien ein. Sie finden Verwendung sowohl in langlebigen technischen Vliesstoffen als auch für Einwegprodukte im Bereich Hygiene.

  • Gemeinsam mit Kunden und Partnern untersuchte das Unternehmen neue Rohstoffe zur Fertigung von Vliesstoffen – z. B. aus Ananas, Flachs, Bambus oder Mais.

  • Im April 2020 standen diese Innovationen in den sozialen Medien im Mittelpunkt des „Green Month“.

  • Dabei stellte Sandler jede Woche eine weitere alternative Faser vor, begleitet durch eine Spendenaktion: Für jeden geteilten Beitrag spendete Sandler 1 Euro an eine Organisation, die damit 500 Bäume pflanzen konnte.

Sandler verfolgt konsequent das Ziel, bei der Fertigung seiner Produkte den ökologischen Fußabdruck weiter zu verkleinern. Apropos nachhaltige Entwicklung: Das Unternehmen stellt Wachstum und Innovation auch für das Jahr 2021 in den Vordergrund. „Durch die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Krisenjahr 2020 ist unsere gewachsene Belegschaft dafür hervorragend gewappnet“, sagt Dr. Christian Heinrich Sandler.