22/07/2020 – Was kommt nach den Masken? – Teil 43

Barth & CO Spedition GmbH & Co. KG (Hallbergmoos)

„Wir agieren zukunftsorientiert im Markt und deshalb sehen wir durch und nach Corona für uns durchaus die Möglichkeit für Wachstum.“

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Leonhard Kiel © Barth & Co.

 

Das bei München ansässige Familienunternehmen Barth & Co.hat sich vom klassischen Frachtführer mit der Kernkompetenz Textiltransporte zu einem Komplettanbieter für Transport, Supply Chain Management, Warehousing und Consulting entwickelt. CSO Leonhard Kiel sieht Wachstum nach dem Corona-Horizont und seine Logistikgruppe gut für Zukunftsaufgaben gerüstet.

textile network: Was kommt nach den Masken?

Leonhard Kiel: In unserem Business erwarten wir eine 100-prozentige Rückkehr zu den Zeiten vor Corona frühestens im ersten Halbjahr 2022. Bis dahin werden wir uns bei den Herstellern auf komplexe Veränderungen in den Bereichen Produktion, Beschaffung und Lieferrhythmus und im Handel auf strukturelle Veränderungen einstellen müssen. Für unsere Kunden ist es momentan schwierig, die Entwicklung der nächsten Monate einzuschätzen, so dass wir keine konkreten Planmengen für die nächste F/S-Saison erhalten. Wir gehen jedoch von einem signifikanten Rückgang der Mengen aus. Da wir neben der Modelogistik auch in anderen Geschäftsfeldern, die sich wie internationale Sammelverkehre mit unserem Kerngeschäft hervorragend ergänzen, erfolgreich sind, können wir auf solche Schwankungen in qualitativ gewohnter Weise reagieren. Darauf müssen und werden wir uns ebenso vorbereiten wie auch auf jene noch unbekannten Veränderungen, die aus den Beschaffungs- und Produktionsländern kommen werden.

Wir agieren zukunftsorientiert im Markt und deshalb sehen wir durch und nach Corona für uns durchaus die Möglichkeit für Wachstum. Kommende Marktchancen nutzen wir gezielt durch innovative Lösungen für unsere Kunden. Kaum ein anderes Logistikunternehmen im deutschen Markt kann das weltweite SCM (Transport- und Lagerlogistik) im Fashion-Bereich in einer so tiefen Komplexität darstellen wie wir als Barth-Unternehmensgruppe.

textile network: Was hat Corona gelehrt?

Leonhard Kiel: Zunächst hat sich gezeigt, dass wir durch unser gesundes und konservatives Wirtschaften, durch unsere hoch kompetente Mannschaft sowie ein effektives Finanzmanagement in der Lage sind, diese Krise zu managen. Die Organisation von Schichtplänen im Lager zur Vermeidung zu enger Kontakte, die Einführung der Hygieneregeln, Einrichtung von Homeoffice-Arbeitsplätzen oder die Durchführung von Videokonferenzen wurde – ohne dabei Leistungsfähigkeit einzubüßen – schnell und reibungslos umgesetzt. Dabei waren natürlich unsere engen und vertrauensvollen Kundenbeziehungen sehr hilfreich.

Da wir uns schon vor einiger Zeit auf den Weg zu digitalisierten Prozessen gemacht haben, um die Zusammenarbeit besser und effektiver zu gestalten, konnten wir schon auf eine entsprechende Grundbasis zurückgreifen. Natürlich müssen wir die neuen Formen der Kommunikation und der operativen Abläufe sowohl intern als auch Richtung Kunde weiterentwickeln. Diese Prozesse werden wir weiter beschleunigen. Wir sehen uns hier gut aufgestellt und blicken optimistisch in die Zukunft!

Barth & CO Spedition GmbH & Co. KG

Gründungsjahr: 1959

Mitarbeiteranzahl: ca. 500 in Deutschland, Rumänien und Kroatien

Kerngeschäft: weltweite Textil-Fashion-Transporte vom Produzenten bis zum POS,

Lagerlogistik, Value Added Services für Fashion- und Lifestyle-

Produkte, Fulfilment, Distribution und Retail-Verkehr