04/02/2021 – Verbraucherstimmung

Schlechtes Konsumklima bedrängt Modehändler

Die Verbraucherstimmung leidet weiterhin unter dem harten Lockdown, wie sowohl Untersuchungen der GfK als auch vom HDE zeigen.

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Der Lockdown stellt den Handel vor große Schwierigkeiten. © Irina/stock.adobe.com

 
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Die Grafik zeigt die Entwicklung des Einzelhandels 2020 im Vergleich zu 2019. © HDE

 

Da die Anschaffungsneignung regelrecht zusammen bricht und auch die Konjunktur- und die Einkommenserwartung Verluste zu verzeichnen haben, geht die Verbraucherstimmung in Deutschland zu Jahresbeginn 2021 weiterhin zurück. GfK prognostiziert für das Konsumklima im Februar einen Wert von -15,6 Punkten und damit 8,1 Punkte weniger als im Januar dieses Jahres (revidiert -7,5 Punkte).

Die kürzlich beschlossenene Verlängerung der harten Maßnahmen haben zudem die Hoffnungen auf eine zügige Erholung des Konsumklimas schwinden lassen. Rolf Bürkl, GfK Konsumexperte, findet daher: „Für eine nachhaltige Erholung ist es notwendig, dass die Infektionszahlen stärker als bislang zurückgehen, damit die Maßnahmen spürbar gelockert werden können. Das heißt, die für dieses Jahr von vielen erhoffte Erholung wird noch etwas auf sich warten lassen.“

Der HDE über das Konsumklima inklusive Rückblick auf 2020

Auch den HDE beschäftigt die schlechte Verbraucherstimmung – besonders angesichts der Tatsache, dass dem Handel damit wohl ein schweres Jahr bevorsteht und auch 2020 bereits herausfordernd war. Wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, verlief das vergangenen Jahr für den Einzelhandel allerdings extrem unterschiedlich: Demnach erzielte die Branche insgesamt zwar ein Umsatzplus von mehr als 5 % im Vergleich zum Vorjahr, der Textilhandel aber verlor knapp ein Viertel seiner Umsätze.

„2020 war für viele Unternehmen aus den Bereichen Online-Handel und Lebensmittel ein gutes Jahr, bei Möbeln und Baumärkten lief es besser als erwartet. Für die meisten Modehändler dagegen bleibt das vergangene Jahr als Katastrophe in Erinnerung“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Insgesamt setzte der Einzelhandel in Deutschland 2020 rund 577 Mrd. Euro um. Dabei konnte der Online-Handel seine Umsätze um rund ein Viertel auf 72 Mrd. Euro erhöhen, der stationäre Einzelhandel verzeichnete ein Plus von 4 Prozent, der Modehandel verlor nahezu ein Viertel.

Bundesregierung muss handeln

„Wenn die Bundesregierung jetzt nicht entschlossener als bisher ihre Unterstützungsprogramme an die Realitäten im Einzelhandel anpasst, dann treibt die Coronakrise viele Handelsunternehmen in die Insolvenz“, so Genth. Die versprochenen Anpassungen bei der Überbrückungshilfe 3 müssten rasch und konsequent umgesetzt werden, ansonsten sei es für viele Händler und viele Innenstädte zu spät. Zudem fordert der HDE eine langfristig tragfähige Strategie zum Umgang mit der Pandemie.