05/11/2018 – Cotonea

Baumwolle braucht wenig Wasser?

Ja, das stimmt - denn Baumwolle braucht weniger Wasser als alle gängigen Feldfrüchte! Und irgendetwas muss der Bauer schließlich anbauen.

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Ernte auf einem ökologisch bewirtschafteten, regenbewässerten Baumwollfeld in Uganda © Klaus J.A. Mellenthin

 

Die Baumwollpflanze selbst ist also nicht das Problem. Bei drohender Wasserknappheit entscheidet sich ein Bauer sogar eher für den Anbau von Baumwolle als für andere Feldfrüchte.

Probleme sind eher Standort, Anbaumethode und Bewässerungs-Management

Baumwolle braucht wie jede andere Pflanze auch, während der Wachstumsphase von etwa drei Monaten feuchten Boden, allerdings keinen sumpfigen, wie in Monokulturen mit schlechtem Wassermanagement.

Während der Reifezeit sollten die Temperaturen um die 30 Grad liegen, Feuchtigkeit oder gar Nässe verschlechtern die Qualität.

Ideale Standortbedingungen?

Die findet man zwischen dem 32. Breitengrad Süd und dem 37. Breitengrad Nord, wo es bisher noch immer ausreichend geregnet hat. Dort konkurriert keine Pflanze mit einer anderen um Wasser.

Dennoch nennen inzwischen viele Quellen den 45. Breitengrad Nord als möglich für den Anbau von Baumwolle.

Ob, wie in Usbekistan, das am 42. Breitengrad liegt, unkontrollierte Oberflächen-Bewässerung von Monokulturen zu einer Umweltkatastrophe wie dem Austrocknen des Aralsees führt, hängt entscheidend vom Bewässerungs-Management ab.

Gezielte Tröpfchen-Bewässerung senkt den Wasserverbrauch enorm, weil kein Wasser durch Verdunstung verloren geht. Bei dieser Bewässerungs-Methode nimmt Israel eine führende Rolle ein.

Der tatsächliche „Durst“ der Baumwollpflanze hält sich also in Grenzen, vielmehr sind Misswirtschaft sowie die permanente Wiederholung und Verbreitung falscher Tatsachen schuld am "durstigen" Image dieser genügsamen, seit Jahrhunderten vielseitig genutzten Pflanze.

Dies hat nicht zuletzt auch Bauern, die auf ihren Feldern neben anderen Feldfrüchten auch Baumwolle anbauen, in Misskredit gebracht. Selbst auf Unternehmen, die Bio-Baumwolle nach Fairtrade-Regeln anbauen, hat dieses Image zumindest keine positiven Auswirkungen.

Differenzierteres Betrachten tut Not!

Es ist dringend notwendig hier zwischen dem, was der alten Kulturpflanze Baumwolle angedichtet wird und dem, was durch Monokulturen, Bewässerung nach der „viel hilft viel-Methode“ und falsche Standortwahl verursacht wird zu differenzieren.

Das Unternehmen Cotonea z.B. konzentriert sich seit 2003 auf biologisch-faire Baumwolle für die Produktion von Heim- sowie Haustextilien und Oberbekleidung. Unter der Marke Cotonea werden Bett- und Badwäsche, Bettwaren und Babywäsche sowie Bekleidung aus eigenen Bio-Baumwollprojekten hergestellt und vertrieben.

„Cotonea inside“ steht für die Verarbeitung ökologisch-fairer Cotonea-Stoffe durch namhafte Markenhersteller. Die gesamte Fertigung findet – teilweise in eigenen Betrieben – nach IVN BEST Standards ausschließlich in Europa und der Türkei statt.