07/04/2022 – Nachhaltige Baumwolle

Neue Initiative für CO2-neutrale Baumwolle

Die AbTF und Atmosfair bringen die Initiative „Cotton made in Africa (CmiA) Carbon Neutral“ als Basis einer klimafreundlicheren Textillieferkette auf den Markt.

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Baumwollanbauregion von Cotton made in Africa in Tansania © Martin J. Kielmann / CmiA

 

Damit bietet die Aid by Trade Foundation (AbTF) nachhaltig verifizierte Baumwolle gemäß „Cotton made in Africa“-Standard an, bei der die Treibhausgasemissionen der Baumwollproduktion bis zur entkörnten Faser nicht nur kompensiert, sondern auch Schritt für Schritt reduziert werden. So soll beispielsweise Strom aus Solaranlagen schrittweise den herkömmlichen Strommix in den Entkörnungsanlagen (Fabriken, in denen die Fasern maschinell von den Samen der Baumwolle getrennt werden) ersetzen.

Dort, wo aktuell oder auch langfristig keine Reduktionsmaßnahmen greifen können, werden die verbleibenden CO2-Emissionen kompensiert. Die Kompensationsmaßnahmen umfassen vor allem den Einsatz wesentlich energieeffizienterer Kochstellen, was sowohl Treibhausgasemissionen reduziert als auch das Abholzen von Wäldern für Brennholz verringert und die Gesundheit der Menschen vor Ort schützen kann, da weniger Rauch und andere gesundheitsschädliche Gase entstehen.

Dekarbonisierung der textilen Lieferkette

„Mit CmiA Carbon Neutral leistet die Aid by Trade Foundation einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der gesamten Textillieferkette. Die globale Textilindustrie hat erkannt, welche Bedeutung Textilien für den Klimawandel haben,“ erklärt Tina Stridde, Geschäftsführerin der Aid by Trade Foundation. Der Anteil der Baumwollproduktion an den globalen Treibhausgasemissionen liegt bei ca. 0,3 % bis 1 %. Zahlreiche Unternehmen haben Klimaziele beschlossen und suchen nach Möglichkeiten, diese nun zu erfüllen. Ein wichtiges Mittel kann bereits in der Wahl des Rohstoffs liegen.

„Um die Umwelt zu schützen, bietet ‚Cotton made in Africa‘ ein verlässliches und wirksames Mittel. Mit niedrigen Treibhausgasemissionen und geringem Wasserverbrauch hat ‚Cotton made in Africa‘-Baumwolle schon heute einen kleineren ökologischen Fußabdruck als der globale Durchschnitt für den Baumwollanbau. Mit ‚CmiA Carbon Neutral‘ arbeiten wir weiter daran, zukunftsweisende Lösungen für eine nachhaltigere Textilbranche zu bieten,“ so Stridde weiter. Dr. Hansjörg Zeller, Team Leader New Technologies bei Atmosfair, eine renommierte Non-Profit Organisation mit langjähriger Erfahrung im Bereich Klimaschutz, ergänzt: „‚CmiA Carbon Neutral‘ bietet Unternehmen, die sich bereits eigene ehrgeizige Klimaziele gesetzt haben und diese umsetzen, zusätzliche wirksame Klimaschutzmaßnahmen in und nahe der eigenen Wertschöpfungskette und unterstreicht damit die Ambitionen der Unternehmen.“

Das Ziel der Initiative

Glaubwürdige Klimawirkung und die Stärkung der Resilienz von Kleinbauern bezüglich der Auswirkungen von Klimaveränderungen, das möchte die Initiative erreichen.

Mit der Reduktion und Kompensation von Treibhausgasemissionen im Baumwollanbau und deren Verarbeitung verfolgt die Aid by Trade Foundation eine ganzheitliche Strategie, bei der sehr genau auf die Einbindung der CmiA-Kleinbauern und ihrer Familien und eine positive Wirkung der einzelnen Maßnahmen für diese Zielgruppe geachtet wird. Denn sie sind längst unmittelbar von der Klimakrise betroffen und in ihrer Existenz bedroht. Daher engagiert sich die Stiftung neben den Reduktions- und Kompensationsmaßnahmen im Rahmen der Kooperation mit Atmosfair zusätzlich im Kontext einer „climate smart agriculture“ in einer Reihe weiterer (Pilot-)projekte. Durch klimaintelligente, innovative landwirtschaftliche Anbaupraktiken sollen Treibhausgasemissionen reduziert, und wo möglich, z. B. durch Humusaufbau CO2 aus der Atmosphäre im Boden dauerhaft gebunden werden. Insgesamt soll damit die Resilienz der Kleinbauern gegenüber dem Klimawandel gestärkt werden.