22.05.25 – „Faltenfrei“ getaktet

Wenn Zeitfenster den Warenfluss glätten

Mit der Einführung des webbasierten Zeitfenstermanagementsystems „Slot“ von Cargoclix hat die Walbusch Gruppe ihre Logistikprozesse nachhaltig optimiert. Durch flexible Rampensteuerung und klar definierte Zeitfenster hat das Traditionsunternehmen Wartezeiten reduziert und Spitzen entzerrt.

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Wird ebenfalls an das System angeschlossen: das neue Logistikzentrum im Ravenna Park in Halle (Westfalen). © Walbusch Gruppe

 
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Die Walbusch Gruppe mit Sitz in Solingen hat sich auf hochwertige Damen- und Herrenmode spezialisiert. © Walbusch Gruppe

 

Es ist ein typischer Montagmorgen in einem der drei Logistikzentren von Walbusch in Solingen. Die ersten Lkw stehen bereits Schlange an den vier Rampen, jeder beladen mit Kartonagen, gefalteten Textilien oder Hängewaren – mit hochwertigen Hemden und Kleidungsstücken der Walbusch Gruppe. Doch das Lager ist voll, die Rampen sind knapp, und es drohen Wartezeiten von bis zu 1,5 Stunden. Dieses Szenario ist nun Vergangenheit.

„Bottlenecks“ wurden beseitigt

„Wir hatten lange Zeit keine Möglichkeit, diese Spitzen vernünftig zu entzerren“, erinnert sich Sabine Mertens, SCM-Expertin bei Walbusch. Lange wurden Liefertermine für die rund 15 bis 20 Lkw pro Tag in Excel-Tabellen organisiert und per E-Mail kommuniziert – ein mühsamer, fehleranfälliger Prozess. Insbesondere Frei-Haus-Lieferungen, bei denen die Lieferanten die Speditionen selbst bestimmten, machten die Planung unvorhersehbar. „Wir wussten nicht, wer wann kommt – oder ob überhaupt“, beschreibt Mertens die damalige Situation. Zahlreiche Bottlenecks – nicht nur beim Personal. „Auch die Fördertechnik hat Grenzen und kann nur eine bestimmte Anzahl von Aufträgen in einem gewissen Zeitraum bewältigen“, ergänzt sie.

Der Ausweg aus diesem Knoten lag für Walbusch in einer einfachen, aber entscheidenden Idee: Zeitfenster definieren und verbindlich festlegen. Anfang 2024 führte die Walbusch Gruppe „Slot“ von Cargoclix ein – ein cloudbasiertes Zeitfenstermanagementsystem, das sich nahtlos in die bestehenden Abläufe einfügt und dort ansetzt, wo der Funktionsumfang des hauseigenen SCM-Systems an seine Grenzen stieß.

Die Einführung verlief bemerkenswert reibungslos. „Viele Spediteure kannten das System bereits, was die Akzeptanz stark erleichtert hat“, erklärt Thomas Gehlen, Teamleiter SCM. Lieferanten wurden gezielt informiert – mit einem klaren Hinweis: keine Buchung, keine Annahme. Doch Walbusch stellte auch die Vorteile heraus: klar definierte Anlieferzeiten und die Möglichkeit, Bestellnummern im System zu hinterlegen, um volle Transparenz zu schaffen. Diese Argumente kamen an. Seitdem wird die Nutzung des Systems auch in Ausschreibungen zur Bedingung gemacht – und mit den Lieferanten vertraglich vereinbart.

Zeitfenster schaffen reibungslose Abläufe

Seit der Einführung von „Slot“ hat sich das Bild an der Rampe grundlegend gewandelt. Spediteure buchen ihre Zeitfenster bis 15 Uhr am Vortag. Dadurch ist die Anlieferung besser planbar, und Wartezeiten an den vier Rampen in Solingen gehören der Vergangenheit an. Auch die Intralogistik profitiert: „Wir konnten unsere Spitzen entzerren und die Abfertigung beschleunigen“, berichtet Mats Büser, verantwortlich für Logistikorganisation und Projekte bei Walbusch. Das System ist flexibel und gibt den Verantwortlichen die volle Kontrolle über ihre Rampen. Sie können gesperrt, Limits gesetzt oder Entladezeiten angepasst werden – ohne langwierige Abstimmungsprozesse mit externem Support. „Gerade an Brückentagen ist das ein riesiger Vorteil“, ergänzt Sabine Mertens. Ein weiterer Effekt: Die interne Transparenz hat sich deutlich erhöht. Einkäufer haben Leserechte im System und können nun selbst überprüfen, wann ihre Ware ankommt. Das Resultat: eine spürbare Entlastung für das gesamte Team. Auch die Systemkosten seien überschaubar gewesen. „Die Einrichtung des Systems bei uns war komplett kostenlos – andere Anbieter wollten teilweise hohe Integrationskosten“, ergänzt Büser. „Bei Cargoclix fallen hingegen nur die 50 Cent Gebühren pro gebuchtem Zeitfenster an.“

Erfolgsmodell wird ausgeweitet

Mit dem Erfolg in den Solinger Standorten wächst die Zuversicht für kommende Projekte. Im Februar 2025 wurde auch das Walbusch-Logistikzentrum im Ravenna Park in Halle, Westfalen, an CargoClix angeschlossen. Hier stehen 36 Rampen bereit, um den Warenfluss der Walbusch Gruppe weiter zu optimieren. Ob Liege- oder Hängeware – auch hier wird „Slot“ als zentrales Steuerungstool eingesetzt. Die Einführung des neuen Systems hat Walbusch wichtige Erkenntnisse gebracht. „Man muss das System nicht nur einführen, sondern auch aktiv damit arbeiten“, rät Büser. „Daten müssen kontrolliert und Buchungen regelmäßig überprüft werden, um das volle Potenzial auszuschöpfen.“ Durch die Einführung von „Slot“ hat die Walbusch Gruppe eine perfekte Passform für ihre Logistikprozesse gefunden – analog zu ihren hochwertigen Hemden. Wo früher Wartezeiten und Unklarheiten herrschten, sorgen heute klare Zeitfenster für reibungslose Abläufe. Präzises Zeitmanagement und flexible Planung machen den Warenfluss bei Walbusch damit deutlich einfacher – sozusagen „faltenfrei“.

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