20.02.19 – Discover Natural Fibres Initiative - DNFI — read English version
Jahresprognose weltweite Faserproduktion 2018
Weltweite Faserproduktion 2018 mit Schwerpunkt Naturfasern auf 111 Millionen Tonnen gestiegen.
Vorläufige Schätzungen, die während des Steuerungstreffens der Discover Natural Fibres Initiative (DNFI) vorgestellt wurden, gehen davon aus, dass die weltweite gesamte Fasererzeugung 2018 auf 111 Millionen Tonnen gestiegen ist.
Gegenüber dem Vorjahr liegt der Anstieg bei 4 Millionen Tonnen, während über die gesamte letzte Dekade ein Anstieg von 35 Millionen Tonnen zu verzeichnen ist.
Im Jahr 2018 betrug die Naturfasererzeugung 32 Millionen Tonnen, was einen Anstieg von weniger als 2 Millionen in den letzten 10 Jahren bedeutet. Der Anteil der Naturfasern an der Gesamtfasererzeugung fiel von 41 Prozent im Jahr 2008 auf weniger als 30 Prozent 2018. Die weltweite Produktion synthetischer Filamentfasern stieg bis heute auf 50 Millionen Tonnen, davon wiederum hat Polyesterfilament einen Anteil von 45 Millionen Tonnen. Die Erzeugung von synthetischen Stapelfasern erhöhte sich auf 22 Millionen Tonnen, während die Produktion von zellulosebasierten Fasern auf 7 Millionen anstieg.
Die vorläufige Schätzung der Baumwollproduktion für die Saison 2017/18 liegt bei 26,72 Millionen Tonnen.
Jute
Laut dem Weltmarktbericht für Juteproduktion fiel die Erzeugung von Jute, Kenaf und ähnlichen Fasern 2018 auf weniger als 3 Millionen Tonnen. Ursache sind ungünstige Wetterbedingungen im Gangesdelta in Indien und Bangladesch. Im Verlauf des Jahres 2018 zeigten die Jutemärkte in Bangladesch und Indien höhere Absatzpreise bei geringeren Absatzmengen. Eine sinkende Juteerzeugung durch ungünstige Wetterbedingungen bedeutet, dass der Verbrauch die Produktion übersteigen wird. Wahrscheinlich wird das Preisniveau 2019 weiterhin ansteigen.
Sisal
Die Ausfuhrstatistik für 2018 weist einen brasilianischen Sisalexport von 26.530 Tonnen im Zeitraum Januar bis November aus. Seit dem letzten Quartal 2017 bewegten sich die Preise für brasilianischen Sisal eher nach unten mit einem Tiefstand seit Juli. Durch seinen niedrigen Preis wurde brasilianischer Sisal wieder konkurrenzfähig. Die kenianischen Sisalexporte sind durch den wesentlichen Absatzmarkt der Bauindustrie in Saudi-Arabien, Nigeria und Ghana dominiert. In Tansania zeigt sich mit einem Sisalexport von 60 Prozent nach China ein anderes Bild. Das Preisniveau für ostafrikanischen Sisal (inklusive Madagaskar) hielt sich relativ stabil in den letzten Monaten. Sowohl die Produktion wie auch die Exporte wurden im Jahr 2018 stark durch ungünstige Wetterbedingungen beeinflusst.
Wolle
Die sinkende Wollerzeugung 2018 wurde vor allem durch Trockenheit in Schafzuchtgegenden der südlichen Halbkugel verursacht. Nach Angaben der Internationalen Wolltextilorganisation (IWTO) sinkt die Wollproduktion seit 2000 verursacht durch globale Erwärmung und geringere Niederschläge. Der aktuelle Schafbestand ist der geringste seit 1920. Die geschätzten Wolllagerbestände haben sich seit 2000 von 400.000 Tonnen auf 100.000 Tonnen im Jahr 2017 reduziert. Die aktuellen Prognosen gehen davon aus, dass die weltweite Wollproduktion 2019 stabil bleibt oder nur leichte Rückgänge verzeichnet. Der Preis für feine Wolle (19-24 Mikrometer) bewegte sich in den letzten fünf Jahren stetig nach oben und erreichte 2018 seinen Höhepunkt von 20 US-Dollar pro Kilogramm, ausgehend von einem durchschnittlichen Preis bei 10 US-Dollar pro Kilogramm. Für grobe Wolle gilt das Gegenteil: Die Preise liegen deutlich unter dem Durchschnitt und die Lagerbestände blieben hoch.
DNFI ist ein Zusammenschluss von Vertretern aller Naturfasern. Ziel ist es, den gegenseitigen Austausch von Informationen und Erfahrung zu fördern und für gemeinsame Interessen einzutreten. Die Bremer Baumwollbörse ist ein aktives Mitglied der Initiative.
Quelle: www.dnfi.org
Auszug aus Bremen Cotton Report Nr. 05/06 – 07. Februar 2018.
Mehr Informationen unter www.baumwollboerse.de