29.06.22 – Premiere für MadeInMorgan-CAD

Morgan punktet mit Mastermind-Konzept

Morgan Tecnicas Messekonzept manifestierte in Frankfurt seine entlang der „Fusions-Linie“ seit rund zwei Jahren konsequent umgesetzte Integration im Zuschnittprozess.

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Zufriedene Mienen am Morgan Tecnica-Stand: Die Geschwister Giachetti – Generaldirektorin und CAD-Verantwortliche Federica Giachetti und Fabrizio Giachetti, CEO. © Morgan Tecnica

 

Dazu gehören Stofflegeanlagen, Fördertische, Schnitteilkennzeichnung und der Zuschnitt mit dem für die Konfiguration auf der Texprocess aus der Next-Serie ausgewählten Modell 70HM, speziell für das Schneiden besonders rigider und damit anspruchsvoller Materialien.

Der vom Zentralsitz im lombardischen Adro (Brescia) aus agierende italienische Anbieter konnte die Pandemie-bedingte Zwangspause für Messeauftritte offenkundig für verstärkte Weiterentwicklung und den Ausbau der Produktpalette nutzen. Hatte man sich in den Aufbaujahren seit Gründung im Jahr 2008 mit Lade- und Handlings-Systemen, Legeanlagen und -Tischen sowie Etikettier-Lösungen und Einzel- und Mehrlagen-Cuttern (Lagenhöhen von 2,5 cm bis nach Morgan Technicas-Angaben 9 cm komprimiert) auf die Automatisierung im Zuschnittraum fokussiert, zeigt sich die Angebotspalette nun weiter komplettiert mit einem umfassenden Software-Paket: Abgedeckt werden pro vernetzter Produktion die Aufgabenbereiche ERP (Enterprise Resource Planing), Cut Order Planning, PDM sowie eine Modulserie zur Prozessvernetzung als Mastermind – „dem Gehirn des Zuschnittprozesses“, wie es CEO Fabrizio Giachetti formuliert.

Wesentlich verstärkt zeigt sich jetzt das Software-Angebot vor allem bei der Produktentwicklung – bei CAD inklusive Virtual Fitting mit dem zuletzt lancierten 3Dress-Programm.

Für einige Überraschung sorgte auf der Texprocess die Premiere der Eigenentwicklung „MadeInMorgan“ bei Schnitt-Software, nachdem man zuletzt 2D-CAD über eine Partnerschaft ergänzt hatte. Was hat Morgan motiviert, in dieses saturierte Angebotssegment zu investieren? – fragen wir Federica Giachetti im Gedränge des Texprocess-Standes: „Aufgrund der hohen strategischen Bedeutung haben wir vor zweieinhalb Jahren die Entwicklung unserer eigenen CAD gestartet, um auch hier Unabhängigkeit zu gewährleisten“, erläutert die für Design-Software verantwortliche Generaldirektorin gegenüber textile network. „Mit dem Besitzerwechsel unseres ehemaligen Partners haben wir den lange geplanten Launch-Termin für unsere Plug-And-Go-Fashion-CAD pünktlich zur Messe wahrmachen können.“ Und auch für die Positionierung der Schnitt-Software in einem besetzten Markt habe man ein attraktives Support-Konzept in petto, kündigt Giachetti an.

Weitere Software-Noveautés bei Morgan unterstreichen die voranschreitende Integrations-Strategie bei dem italienischen Anbieter für Automatisierungslösungen in den Segmenten Bekleidung, Polstermöbel und Automobil-Interieur. Darunter Cop.Net, ein agiles Tool zur beschleunigten Bearbeitung von Produktionsaufträgen sowie zur Ableitung einer optimierten Liste von zu bearbeitenden Lagenbildern und zu kommissionierenden Teilen. Ferner mit „Analytics“, eine grafische Schnittstelle, die von den Lege- und Zuschnittanlagen generierte Daten in Echtzeit zusammenfasst. So stehen bereits an den mit Bildschirmen ausgestatteten Systemen vergleichende Prozessdaten zur Verfügung, können Tagesproduktivität und Stoffverbräuche überwacht und gesteuert werden

Über seine vier Niederlassungen in Kanada, Hongkong, Indien und den USA exportiert Morgan Tecnica seine ausschließlich in Italien hergestellten Produkte nach eigenen Angaben zur Zeit in 60 Ländern. Die Verkaufsaktivitäten nach Russland wurden Anfang März diesen Jahres „in Solidarität mit dem ukrainischen Volk und in der Hoffnung auf baldigen Frieden“ eingestellt.