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Flammhemmende Stoffe: inhärent oder behandelt?

Die Vor- und Nachteile inhärent flammhemmender und behandelter Stoffe für Arbeitskleidung.

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Ob behandelt oder inhärent, FR-Stoffe bieten einen ähnlichen Schutz. © Carrington Textiles

 

Kunden tun sich oft schwer mit der Entscheidung, welche der beiden auf dem Markt verfügbaren Hauptoptionen sie für flammhemmende Stoffe für Arbeitskleidung verwenden sollten: inhärent oder behandelt. Aber was bedeutet das wirklich und welche Option ist besser? Die Antwort ist von vielen Faktoren abhängig, u. a. Tragekomfort, Schutz, aber auch Budget.

Immerhin soll flammhemmende Arbeitskleidung Arbeiter vor Feuer, Hitze und Flammen schützen. Diese Art von Arbeitskleidung ist eine wesentliche Sicherheitsvorkehrung für Mitarbeiter in gefährlichen Branchen wie der Öl- und Gasindustrie, im Hoch- und Tiefbau und in der Versorgung.

Natürlich oder behandelt, Vor- und Nachteile

Wenden wir uns zunächst den inhärent flammhemmenden Stoffen zu. Diese können aus verschiedensten Garnen und Fasern hergestellt werden, u. a. Aramid, Modacryl und FR-Viskose, um nur einige zu nennen. Die Eigenschaften von inhärent flammhemmenden Stoffen wohnen in der eigentlichen Faser inne.

Diese Textilien sind selbstverlöschend und brennen darüber hinaus nicht unter normalen Luftbedingungen (d. h. 21 % Sauerstoff). Manche Fasern dehnen sich bei Hitze oder Flammen aus, wodurch die Isolierung verstärkt wird. Andere setzen freie Radikale frei, die die Verbrennungsreaktion stören, wieder andere versengen einfach, sodass die Verbrennung der Brennstoffquelle beraubt wird. Manche haben Nachteile. Beispielsweise können UV-Strahlen die Fasern zersetzen, wodurch die Lebensdauer des Kleidungsstücks verkürzt und die Gesamtbetriebskosten erhöht werden, da es öfter ausgetauscht werden muss. Bei anderen wiederum gestaltet sich das Waschen schwieriger, da sie bei der Industriewäsche einlaufen, Fusseln bilden und sich unangenehm anfühlen.

Dagegen sind flammhemmend behandelte Stoffe Textilien aus Fasern, deren Herstellung kostengünstiger ist, z. B. Baumwolle, Polyester und Nylon. Zunächst wird der Stoff hergestellt, und zum Ende des Fertigungsverfahrens wird das Produkt mit einer Chemikalie behandelt, die ihm die erforderliche Flammhemmung verleiht. Diese Arten von behandelten Stoffen entsprechen in ihrem Verhalten oftmals ihren unbehandelten Äquivalenten, d. h. sie werden durch Prozesse wie z. B. Industriewäsche nicht beeinträchtigt (sofern keine Bleichmittel zum Einsatz kommen). Jedoch können ihnen UV-Strahlen nichts anhaben, und sie bieten die gleichen Vorteile, die man von Naturfasern erwarten würde, u. a. ausgezeichneten Tragekomfort.

Und was ist mit dem TPP-Index?

Die Wärmeschutzleistung (TPP, Thermal Protective Performance) ist eine Kennzahl für die Wärmedämmleistung von Schutzkleidung gegen Strahlungs- und Konvektionswärme. Je höher der TPP-Index, desto höher der Schutz.

Hier haben bestimmte inhärente FR-Stoffe durchweg höhere TPP-Werte als die behandelte Alternative. Jedoch können dicke, schwere Stoffe mit höherem TPP-Wert eine höhere physiologische Belastung bedeuten, die zur Ermüdung des Arbeiters führen und damit ein höheres Unfallrisiko mit sich bringen könnte.

Fazit

Flammhemmend behandelte Stoffe haben den Vorteil, dass sie angenehm zu tragen sind und ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Ihre größere Masse kann den Schutz von Arbeitern erhöhen. Man könnte argumentieren, dass behandelte FR-Textilien eine kürzere Lebensdauer haben. Jedoch wurden flammhemmende Stoffe wie die von Carrington Textiles entsprechend getestet, um zu bestätigen, dass sie ihre Schutzeigenschaften über die gesamte Lebensdauer des Kleidungsstücks beibehalten.

Inhärent flammhemmende und behandelte Stoffe bieten im Allgemeinen einen vergleichbaren Schutz. Die entscheidenden Faktoren für Kunden sind meist eine Ausgewogenheit aus Risiko, Tragekomfort, Haltbarkeit und zusätzlichem Budget.

Darüber muss betont werden, dass FR-Arbeitskleidung unabhängig von der Art des verwendeten Stoffs als sekundärer Schutz angesehen werden sollte und kein Ersatz für sichere Arbeitsmethoden ist. Bestimmte Endanwendungen erfordern zudem zusätzliche Schutzmaßnahmen.